Zuletzt aktualisiert: 27.10.2024
Die Stigmata des Sohnes sind die sichtbaren Wunden, die Gott erlitten hat. Aber das Herz des Vaters trägt ebenfalls tiefe Narben. Wie die Handgelenke und Füße des Sohnes wurde auch Sein
Herz durch römische Nägel durchbohrt. Er ließ dies zu, um die gefallenen Menschen wieder in den Himmel einlassen zu können, so dass die Gerechtigkeit, trotz der Barmherzigkeit gewahrt bleibt.
Jesus lud die Schuld der Welt auf seine Schultern, nahm alle Strafen auf sich, und ging den schrecklichen Weg in den Himmel für uns: Die Passion.
»Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.« (Johannes 3,16)
Eine Sünde kann durch Vergebung, oder Bestrafung wieder gutgemacht werden. Barmherzigkeit oder Gerechtigkeit. Die Strafen, die die Menschheit aber erleiden müsste, um wieder in den Himmel zu dürfen, sind aber nicht mehr zu leisten. Darum kam Gott selbst auf die Erde, um den Preis für uns zu zahlen.
»Der Sohn Gottes ist Mensch geworden, um uns aus der Knechtschaft des Satans zu befreien, von den Sünden und der ewigen Verdammnis zu erlösen und den Himmel wieder zu öffnen. Jesus Christus tat Genugtuung für unsere Sünden, indem Er litt und sich selber am Kreuze Seinem himmlischen Vater aufopferte und uns nach dem Willen Gottes zu leben lehrte.« (Katechismus Pius X.)
Es gibt im Katholizismus, eine Kreuzwegandacht, welche 14 Stationen des Leidens Christi beinhaltet, die der Katholik auch selbstständig, mithilfe eines Gebetbuches beten kann. Und er hat für uns gelitten wie sonst keiner.
Die Römer perfektionierten die Kunst der Folter und Hinrichtung, und ihr Meisterstück war die Kreuzigung. Diese Form der Folter war so extrem, dass sie in der Regel nicht für römische Bürger erlaubt war. Craig Blomberg schreibt: „Römische Bürger waren von dieser Art der Folter meist ausgenommen; sie war im Allgemeinen den schlimmsten Sklaven und Verbrechern vorbehalten.“ „Einen römischen Bürger zu fesseln ist ein Verbrechen, ihn auszupeitschen ist eine Abscheulichkeit, ihn zu töten ist fast ein Mord: ihn zu kreuzigen ist – was? Es gibt kein passendes Wort, das eine so schreckliche Tat beschreiben könnte.“ Cicero.
Nachdem er die Kreuzigung aus erster Hand miterlebt hatte, bezeichnete Josephus sie als „den erbärmlichsten aller Tode“. Evidenceunseen.com
Vor Jesu Erscheinen auf der Erde, war die Kreuzigung bereits prophezeit. Es gibt einige Aussagen im Alten Testament, die sich auf den Tod Christi beziehen:
1500 Jahre v. Chr. wurde im Buch Mose vorgeschrieben, dass beim Passahlamm kein Knochen gebrochen werden sollte (2. Mose 12,46). Dies bezieht sich auf Jesus, der als das (Passah-) Lamm Gottes bezeichnet wird, und bei dessen Kreuzigung ihm kein Knochen gebrochen wurde (Johannes 19,33-36).
1000 Jahre v. Chr. sprach der Prophet David vorausschauend vom Durchbohren seiner Hände und Füße (Psalm 22,17), was ganz offenbar nicht mit David geschah, sondern mit Christus, als er ans Kreuz genagelt wurde. In gleicher Weise sprach er davon, wie ihm Essig gegeben wurde, als er durstig war (Psalm 69,22), was ebenfalls am Kreuz geschah (Johannes 19,28-30). "Er vertraute auf den Herrn; der soll ihn retten; der soll ihn befreien, er hat ja Gefallen an ihm." Diese Verspottungen werden in Matthäus 27,43 zitiert als Jesu zugerufen wird, er solle doch vom Kreuz herabsteigen, wo er doch der Messia sei. Des Weiteren sprach David davon, dass seine Kleider aufgeteilt wurden und man über sein Gewand das Los warf (Psalm 22,19). All diese Einzelheiten geschahen bei der Kreuzigung und wurden in den Evangelien festgehalten.
700 Jahre v. Chr. beschrieb der Prophet Jesaja den leidenden Gottesknecht, der verachtet und von den Menschen verlassen war, um unserer Sünden willen durchbohrt und um unserer Missetaten willen zerschlagen wurde. Die Strafe lag auf ihm zu unserem Frieden, und durch seine Wunden sind wir geheilt (Jesaja 53,3-7). Diese Beschreibung weist viele Ähnlichkeiten mit dem Leiden und der Kreuzigung Jesu auf.
Ungefähr 500 Jahre v. Chr. erwähnte der Prophet Sacharja das Durchbohren seiner Seite mit einem Speer (Sacharja 12,10). Diese Handlung vollzog der römische Soldat an Christus, um sicherzustellen, dass er wirklich tot war (Johannes 19,33-34). Ebenso prophezeite Sacharja, dass der Hirte geschlagen und die Schafe zerstreut würden (Sacharja 13,7), was auf Jesus und die Zerstreuung seiner Jünger angewendet wurde (Matthäus 26,31).
Das Alte Testament liefert viele Details in Bezug auf den Kreuzestod Christi und die damit verbundenen Ereignisse. Alles war genau so erfüllt, wie es vorhergesagt wurde, weil der Autor der Bibel Gott ist, der von Anfang an das Ende kennt und Jesus ist der verheißende Messias des Gottes Israels gewesen.
»Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf.« (Joh 1,11)
Jesus hat seinen Tod sein ganzes Leben lang vorausgesehen
Jesus wurde nicht vom Kreuz überrascht. Er wusste im Voraus, dass er auf diese Weise sterben würde. So sagte Jesus zum Beispiel: „Auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele“ (Mk. 10:45). Im Johannesevangelium sagt er: „Ich gebe mein Leben hin, damit ich es wieder nehme. 18 Niemand hat es mir weggenommen, sondern ich lege es aus eigenem Antrieb nieder. Ich habe Vollmacht, es hinzulegen, und ich habe Vollmacht, es wieder zu nehmen“ (Joh 10,17-18). Viele andere Stellen zeigen, dass Jesus sehr wohl wusste, wie er sterben würde – weit im Voraus (Mt. 17,12; Mk. 9,30-32; Lk. 9,44-45). Soldaten im Krieg sagen oft, dass der schlimmste Teil der Schlacht das Warten ist. Jesus musste über dieses schreckliche Ereignis lange im Voraus nachdenken und sich sein ganzes Leben Gedanken darüber machen. Und so nahm das Schicksal seinen Lauf:
Als Jesus seine Reden beendet hatte, sagte er zu seinen Jüngern: Ihr wisst, dass in zwei Tagen das Paschafest beginnt; da wird der Menschensohn ausgeliefert und gekreuzigt werden. Um die gleiche Zeit versammelten sich die Hohepriester und die Ältesten des Volkes im Palast des Hohepriesters, der Kaiphas hieß, und beschlossen, Jesus mit List in ihre Gewalt zu bringen und ihn zu töten. Sie sagten aber: ´Ja nicht am Fest, damit kein Aufruhr im Volk entsteht´. (Mt 26,1-5)
Sechs Tage vor dem Paschafest kam Jesus nach Betanien, wo Lazarus war, den er von den Toten auferweckt hatte. Dort bereiteten sie ihm ein Mahl; Marta bediente und Lazarus war unter denen, die mit Jesus bei Tisch waren. Da nahm Maria ein Pfund echtes, kostbares Nardenöl, salbte Jesus die Füße und trocknete sie mit ihrem Haar. Das Haus wurde vom Duft des Öls erfüllt. Doch einer von seinen Jüngern, Judas Iskariot, der ihn später verriet, sagte: „Warum hat man dieses Öl nicht für dreihundert Denare verkauft und den Erlös den Armen gegeben?“ Das sagte er aber nicht, weil er ein Herz für die Armen gehabt hätte, sondern weil er ein Dieb war; er hatte nämlich die Kasse und veruntreute die Einkünfte. Jesus erwiderte: „Lass sie, damit sie es für den Tag meines Begräbnisses tue. Die Armen habt ihr immer bei euch, mich aber habt ihr nicht immer bei euch.“ Viele Juden hatten erfahren, dass Jesus dort war, und sie kamen, jedoch nicht nur um Jesu willen, sondern auch um Lazarus zu sehen, den er von den Toten auferweckt hatte. Die Hohenpriester aber beschlossen, auch Lazarus zu töten, weil viele Juden seinetwegen hingingen und an Jesus glaubten.
Darauf ging einer der Zwölf namens Judas Iskariot zu den Hohepriestern und sagte: Was wollt ihr mir geben, wenn ich euch Jesus ausliefere? Und sie zahlten ihm dreißig Silberstücke. Von da an suchte er nach einer Gelegenheit, ihn auszuliefern. (Mt 26,14 -16)
Jesus wurde aber von all seinen engsten Freunden im Stich gelassen.
Matthäus berichtet, dass "alle Jünger ihn verließen und flohen" (Mt. 26:56). Judas verriet Christus also für 30 Silberstücke (Mt. 26,15), und Petrus verleugnete Christus dreimal hintereinander (Lk. 22,54-60). Jesus hörte sogar seine letzte Verleugnung persönlich (V. 61). Viele von uns haben Ablehnung oder Verrat durch Freunde und Familie erlebt. Man kann sich ausmalen, wie schmerzhaft das ist.
Am ersten Tag des Festes der Ungesäuerten Brote gingen die Jünger zu Jesus und fragten: „Wo sollen wir das Paschamahl für dich vorbereiten?“ Er antwortete: „Geht in die Stadt zu dem und dem und sagt zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist da; bei dir will ich mit meinen Jüngern das Paschamahl feiern.“ Die Jünger taten, was Jesus ihnen aufgetragen hatte, und bereiteten das Paschamahl vor. Und während sie aßen, sprach er: „Amen, ich sage euch: Einer von euch wird mich verraten und ausliefern.“ Da waren sie sehr betroffen und einer nach dem andern fragte ihn: „Bin ich es etwa, Herr?“ Er antwortete: „Der, der die Hand mit mir in die Schüssel getaucht hat, wird mich verraten. Der Menschensohn muss zwar seinen Weg gehen, wie die Schrift über ihn sagt. Doch weh dem Menschen, durch den der Menschensohn verraten wird. Für ihn wäre es besser, wenn er nie geboren wäre.“ Da fragte Judas, der ihn verriet: „Bin ich es etwa, Rabbi?“ Jesus sagte zu ihm: „Du sagst es.“ Während des Mahls nahm Jesus das Brot und sprach den Lobpreis; dann brach er das Brot, reichte es den Jüngern und sagte: „Nehmt und esst; das ist mein Leib.“ Dann nahm er den Kelch, sprach das Dankgebet und reichte ihn den Jüngern mit den Worten: „Trinkt alle daraus; das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Von jetzt an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken bis zu dem Tag, an dem ich mit euch von neuem davon trinke im Reich meines Vaters.“ (Mt 26,20-29)
Nach dem Lobgesang gingen sie zum Ölberg hinaus. Da sagte Jesus zu ihnen: Ihr alle werdet in dieser Nacht an mir Anstoß nehmen und zu Fall kommen; denn in der Schrift steht: Ich werde den Hirten erschlagen, dann werden sich die Schafe der Herde zerstreuen. Aber nach meiner Auferstehung werde ich euch nach Galiläa vorausgehen. Petrus erwiderte ihm: „Und wenn alle an dir Anstoß nehmen – ich niemals! Jesus entgegnete ihm: „Amen, ich sage dir: In dieser Nacht, noch ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen“. Da sagte Petrus zu ihm: „Und wenn ich mit dir sterben müsste – ich werde dich nie verleugnen“. Das Gleiche sagten auch alle anderen Jünger. (Mt 26,30-35)
Darauf kam Jesus mit den Jüngern zu einem Grundstück, das man Getsemani nennt, und sagte zu ihnen: „Setzt euch und wartet hier, während ich dort bete.“ Und er nahm Petrus und die beiden Söhne des Zebedäus mit sich. Da ergriff ihn Angst und Traurigkeit, und er sagte zu ihnen: „Meine Seele ist zu Tode betrübt. Bleibt hier und wacht mit mir!“ Und er ging ein Stück weiter, warf sich zu Boden und betete: „Mein Vater, wenn es möglich ist, gehe dieser Kelch an mir vorüber. Aber nicht wie ich will, sondern wie du willst.“ Und er ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend. Da sagte er zu Petrus: „Konntet ihr nicht einmal eine Stunde mit mir wachen? Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.“ Dann ging er zum zweiten Mal weg und betete: „Mein Vater, wenn dieser Kelch an mir nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, geschehe dein Wille.“ Als er zurückkam, fand er sie wieder schlafend, denn die Augen waren ihnen zugefallen. Und er ging wieder von ihnen weg und betete zum dritten Mal mit den gleichen Worten. Danach kehrte er zu den Jüngern zurück und sagte zu ihnen: „Schlaft ihr immer noch und ruht euch aus? Die Stunde ist gekommen; jetzt wird der Menschensohn den Sündern ausgeliefert. Steht auf, wir wollen gehen! Seht, der Verräter, der mich ausliefert, ist da.“ (Mt 26,36-46)
In Fatima wurde uns der Rosenkranz als letztes Rettungsmittel vorgestellt. Der Wichtigste aller Rosenkränze ist der schmerzhafte Rosenkranz, dessen Geheimnisse wir uns nun näher anschauen:
I.) Das Erste Geheimnis des schmerzhaften Rosenkranzes:
»JESUS, DER FÜR UNS BLUT GESCHWITZT HAT«
Das volle Gewicht der Agonie im Garten Gethsemane, wo Jesus Christus in der Nacht vor seiner Kreuzigung betete, ehe er von Judas Ischariot verraten und von Abgesandten des Hohepriesters verhaftet wurde, wird von den meisten Christen verkannt. Jesus erlitt schon vor dem Gang zum Kreuz schwerste Ängste, so schlimm, dass er Blut schwitzte! Der Arzt Truman Davis: „Obwohl sehr selten, ist das Phänomen der Hämatidrose (blutigen Schweißes) gut dokumentiert. Bei großem emotionalem Stress können winzige Kapillaren in den Schweißdrüsen reißen, wodurch sich Blut mit dem Schweiß vermischt. Allein dieser Vorgang könnte zu einer ausgeprägten Schwäche und möglicherweise zu einem Schock geführt haben.“ Viele wurden gekreuzigt, aber niemand schwitzte Blut vor Angst, wie der sanftmütige Jesus.
Jesus hätte seine Qualen jeden Moment beenden können. Wir alle haben schon einmal in Leiden gesteckt. Aber das Leiden Jesu war anders: Er hätte es jederzeit beenden können. Jesus sagte: „Meint ihr, ich könnte meinen Vater nicht anrufen, und er würde mir sofort mehr als zwölf Legionen von Engeln zur Verfügung stellen?“ (Mt. 26:53). Diese seelischen Qualen hielten Jesus die ganze Nacht wach; er konnte nicht schlafen, er schwitzte Blut vor Angst, aber er unterwarf sich ohne Widerworte dem Willen des Vaters.
Während er noch redete, kam Judas, einer der Zwölf, mit einer großen Schar von Männern, die mit Schwertern und Knüppeln bewaffnet waren; sie waren von den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes geschickt worden. Der Verräter hatte mit ihnen ein Zeichen verabredet und gesagt: „Der, den ich küssen werde, der ist es; nehmt ihn fest“. Sogleich ging er auf Jesus zu und sagte: „Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn“. Jesus erwiderte ihm: „Freund, dazu bist du gekommen?“ Da gingen sie auf Jesus zu, ergriffen ihn und nahmen ihn fest. Doch einer von den Begleitern Jesu zog sein Schwert, schlug auf den Diener des Hohepriesters ein und hieb ihm ein Ohr ab. Da sagte Jesus zu ihm: „Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen. Oder glaubst du nicht, mein Vater würde mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schicken, wenn ich ihn darum bitte? Wie würde dann aber die Schrift erfüllt, nach der es so geschehen muss?“ Darauf sagte Jesus zu den Männern: „Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen, um mich festzunehmen. Tag für Tag saß ich im Tempel und lehrte und ihr habt mich nicht verhaftet. Das alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten in Erfüllung gehen.“ Da verließen ihn alle Jünger und flohen. (Mt 26,47-56)
Nach der Verhaftung führte man Jesus zum Hohepriester Kajaphas, bei dem sich die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt hatten. Petrus folgte Jesus von weitem bis zum Hof des hohepriesterlichen Palastes; er ging in den Hof hinein und setzte sich zu den Dienern, um zu sehen, wie alles ausgehen würde. Die Hohepriester und der ganze Hohe Rat bemühten sich um falsche Zeugenaussagen gegen Jesus, um ihn zum Tod verurteilen zu können.
Sie erreichten aber nichts, obwohl viele falsche Zeugen auftraten. Zuletzt kamen zwei Männer und behaupteten: Er hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen. Da stand der Hohepriester auf und fragte Jesus: Willst du nichts sagen zu dem, was diese Leute gegen dich vorbringen? Jesus aber schwieg. Darauf sagte der Hohepriester zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, sag uns: Bist du der Messias, der Sohn Gottes? Jesus antwortete: „Du hast es gesagt. Doch ich erkläre euch: Von nun an werdet ihr den Menschensohn zur Rechten der Macht sitzen und auf den Wolken des Himmels kommen sehen“. Da zerriss der Hohepriester sein Gewand und rief: „Er hat Gott gelästert! Wozu brauchen wir noch Zeugen? Jetzt habt ihr die Gotteslästerung selbst gehört. Was ist eure Meinung?“ Sie antworteten: „Er ist schuldig und muss sterben“. Dann spuckten sie ihm ins Gesicht und schlugen ihn. Andere ohrfeigten ihn und riefen: „Messias, du bist doch ein Prophet! Sag uns: Wer hat dich geschlagen?“ (Mt 26,57-68)
Petrus aber saß draußen im Hof. Da trat eine Magd zu ihm und sagte: Auch du warst mit diesem Jesus aus Galiläa zusammen. Doch er leugnete es vor allen Leuten und sagte: Ich weiß nicht, wovon du
redest. Und als er zum Tor hinausgehen wollte, sah ihn eine andere Magd und sagte zu denen, die dort standen: Der war mit Jesus aus Nazaret zusammen. Wieder leugnete er und schwor: Ich kenne den
Menschen nicht.
Kurz darauf kamen die Leute, die dort standen, zu Petrus und sagten: Wirklich, auch du gehörst zu ihnen, deine Mundart verrät dich. Da fing er an, sich zu verfluchen und schwor: Ich kenne den
Menschen nicht. Gleich darauf krähte ein Hahn, und Petrus erinnerte sich an das, was Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte
bitterlich. (Mt 26,69-75)
Als es Morgen wurde, fassten die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes gemeinsam den Beschluss, Jesus hinrichten zu lassen. Sie ließen ihn fesseln und abführen und lieferten ihn dem Statthalter Pilatus aus. (Mt 27,1-2)
Als nun Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass Jesus zum Tod verurteilt war, reute ihn seine Tat. Er brachte den Hohepriestern und den Ältesten die dreißig Silberstücke zurück und sagte: Ich habe gesündigt, ich habe euch einen unschuldigen Menschen ausgeliefert. Sie antworteten: Was geht das uns an? Das ist deine Sache. Da warf er die Silberstücke in den Tempel; dann ging er weg und erhängte sich. Die Hohepriester nahmen die Silberstücke und sagten: Man darf das Geld nicht in den Tempelschatz tun; denn es klebt Blut daran. Und sie beschlossen, von dem Geld den Töpferacker zu kaufen als Begräbnisplatz für die Fremden. Deshalb heißt dieser Acker bis heute Blutacker. So erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia gesagt worden ist: Sie nahmen die dreißig Silberstücke – das ist der Preis, den er den Israeliten wert war – und kauften für das Geld den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hatte. (Mt 27,3-10)
Als Jesus vor dem Statthalter stand, fragte ihn dieser: Bist du der König der Juden? Jesus antwortete: Du sagst es.
Als aber die Hohenpriester und die Ältesten ihn anklagten, gab er keine Antwort. Da sagte Pilatus zu ihm: „Hörst du nicht, was sie dir alles vorwerfen?“ Er aber antwortete ihm auf keine einzige
Frage, sodass der Statthalter sehr verwundert war.
Jeweils zum Fest pflegte der Statthalter einen Gefangenen freizulassen, den sich das Volk auswählen konnte.
Damals war gerade ein berüchtigter Mann namens Barabbas im Gefängnis. Pilatus fragte nun die Menge, die zusammengekommen war: „Was wollt ihr? Wen soll ich freilassen, Barabbas oder Jesus, den man
den Messias nennt?“ Er wusste nämlich, dass man Jesus nur aus Neid an ihn ausgeliefert hatte. Während Pilatus auf dem Richterstuhl saß, ließ ihm seine Frau sagen: „Lass die Hände von diesem Mann,
er ist unschuldig. Ich hatte seinetwegen heute Nacht einen schrecklichen Traum“. Inzwischen überredeten die Hohepriester und die Ältesten die Menge, die Freilassung des Barabbas zu fordern, Jesus
aber hinrichten zu lassen. Der Statthalter fragte sie: „Wen von beiden soll ich freilassen?“ Sie riefen: „Barabbas!“
Pilatus sagte zu ihnen: „Was soll ich dann mit Jesus tun, den man den Messias nennt?“ Da schrien sie alle:
„Ans Kreuz mit ihm!“
Er erwiderte: „Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?“ Da schrien sie noch lauter: „Ans Kreuz mit ihm!“ Als Pilatus sah, dass er nichts erreichte, sondern dass der Tumult immer größer
wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: „Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!“ Da rief das ganze Volk:
„Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“
Darauf ließ er Barabbas frei und gab den Befehl, Jesus zu geißeln und zu kreuzigen. (Mt 27,11-26).
II.) Das zweite Geheimnis des schmerzhaften Rosenkranzes:
»JESUS, DER FÜR UNS GEGEIßELT WORDEN IST«
„Geißeln“ bedeutet auspeitschen. Die Auspeitschung war eine gesetzliche Vorstufe jeder römischen Hinrichtung. Nur Frauen und römische Senatoren oder Soldaten (außer in Fällen von Desertation) waren davon ausgenommen. Verwendet wurde eine mehrschwänzige Lederpeitsche, an deren Enden kleine Gewichte befestigt waren. Das Opfer wurde nackt ausgezogen.
In einer vornüber gebeugten Stellung wurden seine Hände an einer Säule festgemacht. Es erhielt Schläge von beiden Seiten. Dadurch bildeten sich Schwellungen (Hämatome) sowie Brustfellergüsse. Da die römischen Soldaten wiederholt mit voller Wucht auf den Rücken Jesu einschlugen, verursachten die Eisenkugeln tiefe Prellungen und die Lederriemen und Schafsknochen schnitten in die Haut und das Unterhautgewebe. Als die Auspeitschung dann weiterging, rissen die Schnittwunden in die darunter liegende Skelettmuskulatur und hinterließen Streifen aus blutendem Fleisch. Schmerzen und Blutverlust bereiten im Allgemeinen die Voraussetzungen für einen Kreislaufschock. Jesus erhielt mindestens 39 oder 40 Hiebe, die klaffende Wunden rissen. Das Opfer wälzte sich, schrie, zitterte, fiel auf die Knie, um wieder hochgerissen zu werden, bis es nicht mehr stehen konnte. Es erbrach sich, wurde ohnmächtig, stieß herzzerreißende Schreie aus. Der Mensch wurde zu einer erschöpften Fleischmasse zusammengeschlagen, welche um Wasser bettelte.
Da nahmen die Soldaten des Statthalters Jesus, führten ihn in das Prätorium, das Amtsgebäude des Statthalters, und versammelten die ganze Kohorte um ihn. Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: „Heil dir, König der Juden!“ Und sie spuckten ihn an, nahmen ihm den Stock wieder weg und schlugen ihm damit auf den Kopf. Nachdem sie so ihren Spott mit ihm getrieben hatten, nahmen sie ihm den Mantel ab und zogen ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führten sie Jesus hinaus, um ihn zu kreuzigen. (Mt 27,27-31)
III.) Das dritte Geheimnis des schmerzhaften Rosenkranzes
»JESUS, DER FÜR UNS MIT DORNEN GEKRÖNT WORDEN IST«
Der erbarmungswürdige, unmenschlich geschlagene Jesus, dessen Körper gebeugt und voller Schmerzen war, sein Blick getrübt, kaum noch fähig, zu stehen, wurde ins Prätorium geführt. Dort zogen ihm die Soldaten einen Purpurmantel an und setzten ihm eine Dornenkrone auf. (Purpurmantel und Dornenkrone sind königliche Insignien, um Jesus zu verspotten). Die Krone war aus Christusdorn geflochten. In der Kopfhaut befinden sich Tausende Blutgefäße und Nervenenden. Die Soldaten schlugen mit einem Stock auf die Dornenkrone, was zu unmenschlichen Schmerzen führte, wie elektrische Schläge, bis in die Ohren, Oberlippen, Nasengegend und Zähne. Ebenfalls spukten sie ihn an. Auf dem Weg nach Golgatha hatte Jesus Christus permanente Schmerzen; es floss ihm Blut über das Gesicht.
Auf dem Weg trafen sie einen Mann aus Kyrene namens Simon; ihn zwangen sie, Jesus das Kreuz zu tragen.
So kamen sie an den Ort, der Golgota genannt wird, das heißt Schädelhöhe. Und sie gaben ihm Wein zu trinken, der mit Galle vermischt war; als er aber davon gekostet hatte, wollte er ihn nicht
trinken. Nachdem sie ihn gekreuzigt hatten, warfen sie das Los und verteilten seine Kleider unter sich. Dann setzten sie sich nieder und bewachten ihn. Über seinem Kopf hatten sie eine Aufschrift
angebracht, die seine Schuld angab: Das ist Jesus, der König der Juden.
IV.) Das vierte Geheimnis des schmerzhaften Rosenkranzes
»JESUS, DER FÜR UNS DAS SCHWERE KREUZ GETRAGEN HAT«
Der Titulus, So hiess die oberhalb des Kopfes angebrachte Schrift mit den bekannten Buchstaben INRI: „Jesus, der Nazarener, König der Juden“, musste auf dem Weg zur Hinrichtung um den Hals getragen werden. Der Weg zur Hinrichtungsstätte betrug ca. 800 Meter. Es war heiß und trocken. Jesus Christus war extrem erschöpft durch die Leiden in Gethsemane, den Verlust von Schweiß und Blut, die Auspeitschung und die Schmerzen der Dornenkrone. Wahrscheinlich litt er an einem traumatischen Schock. Er stolperte und stürzte 3-mal, war schweißgebadet. Der Exactor mortis – verantwortlich für die Hinrichtung – begann zu fürchten, Jesus Christus erreiche sein Ziel nicht. Deshalb befahl er Simon von Kyrene, Jesu zu helfen, das Kreuz zu tragen, laut Kriegsrecht war das erlaubt. Auf Golgatha angekommen, war Jesus Christus hochgradig erschöpft und kurzatmig wegen der Brustfellergüsse durch die Auspeitschung. Die Kleider waren am Körper festgeklebt durch das Blut der klaffenden Auspeitschungswunden. Normalerweise wurden die Kleider nach der Auspeitschung entfernt – wegen der jüdischen Empfindlichkeiten in diesem Fall aber belassen. Die Soldaten veranstalteten dann ein Würfelspiel um die Kleider. Diese wurden mit Gewalt vom Körper gerissen, was wiederum zu grauenhaften Schmerzen führte. Da war Jesus Christus, der König der Juden, nackt auf dem Boden, völlig erschöpft – und hatte die Kreuzigung immer noch vor sich!
Jesus wurde also völlig nackt ausgezogen: Während er auf modernen Kruzifixen mit einem Lendenschurz dargestellt wird, gab es historisch gesehen für Kreuzigungsopfer keine Möglichkeit, ihre Scham zu bewahren. Jesus wurde splitternackt gekreuzigt. Die hebräische Kultur war viel prüder als die heutige, daher war dies noch demütigender gewesen als heute, zumal es vor den Augen seiner Mutter geschah. Laut Blomberg war Golgatha wahrscheinlich eine belebte Kreuzung, die ausgewählt wurde, um die Wirkung der Hinrichtung als öffentliche Abschreckung für ähnliche ‚Verbrechen‘ zu verstärken. Heute wäre es gleichbedeutend mit einer öffentlichen Folterung in einem Einkaufszentrum oder einer belebten Kreuzung in der Innenstadt. Die Römer kreuzigten Verbrecher strategisch an öffentlichen Orten, um andere davon abzuhalten, das römische Gesetz infrage zu stellen.
Zusammen mit ihm wurden zwei Räuber gekreuzigt, der eine rechts von ihm, der andere links. Die Leute, die vorbeikamen, verhöhnten ihn, schüttelten den Kopf und riefen: „Du willst den Tempel niederreißen und in drei Tagen wieder aufbauen? Wenn du Gottes Sohn bist, hilf dir selbst, und steig herab vom Kreuz! Auch die Hohepriester, die Schriftgelehrten und die Ältesten verhöhnten ihn und sagten: Anderen hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen. Er ist doch der König von Israel! Er soll vom Kreuz herabsteigen, dann werden wir an ihn glauben. Er hat auf Gott vertraut: Der soll ihn jetzt retten, wenn er an ihm Gefallen hat; er hat doch gesagt: Ich bin Gottes Sohn.“ Ebenso beschimpften ihn die beiden Räuber, die man zusammen mit ihm gekreuzigt hatte. (Mt 27,32-44) Ironischerweise hätte Jesus, wenn er sich selbst gerettet hätte, nicht in der Lage sein können, die Menschen um ihn herum zu retten.
Jesus wurde vor den Augen seiner Mutter und seines engsten Freundes gefoltert
Das Einzige, was vielleicht noch schlimmer ist als Folter, ist, vor den Augen seiner Lieben gefoltert zu werden! Johannes berichtet, dass Jesus vor den Augen seiner Mutter und seines engsten Freundes Johannes gekreuzigt wurde – völlig nackt (Joh. 19:25-27). Vor der Mutter nackt ausgezogen zu werden, wäre schon schlimm, aber geschlagen, ausgepeitscht und zu Tode gefoltert zu werden? Das muss entsetzlich gewesen sein.
V.) Das fünfte Geheimnis des schmerzhaften Rosenkranzes:
»JESUS, DER FÜR UNS GEKREUZIGT WORDEN IST«
Die Römer schlugen die Nägel durch die Handwurzel (oder das Handgelenk), um den Schmerz zu maximieren. Edwards, Gabel und Hosmer schreiben, Der eingeschlagene Nagel würde den ziemlich großen sensomotorischen Medianusnerv quetschen oder durchtrennen. Der stimulierte Nerv würde unerträgliche, feurige Schmerzen in beiden Armen auslösen. Obwohl der durchtrennte Medianusnerv zu einer Lähmung eines Teils der Hand führen würde, könnten ischämische Kontrakturen und das Aufspießen verschiedener Bänder durch den Eisennagel zu einem klauenartigen Griff führen. Diese Position der Nägel garantierte maximalen Schmerz, ohne tödlich zu sein. Bei um 60 Grad abgewinkelten Armen hängt das volle Gewicht des Körpers an jedem Arm. Also bei 70 kg Körpergewicht je 70 kg pro Arm. In der Hohlhand verläuft der Handnerv N. medianus. Durch diesen wird der Handnagel getrieben. Jesus Christus hatte eine stark erniedrigte Schmerzschwelle infolge vollständiger Erschöpfung. Das Festnageln der Füsse ergibt eine Stützfunktion, d.h Lebensverlängerung, ebenfalls verbunden mit unerträglichen Schmerzen. Schon die kleinste Bewegung führt zu intensivstem Schmerz.
Der Körper am Kreuz
Nach kurzer Zeit kommt es zu einem Ziehen in den Schultern, Schmerzen in Knien, Füssen, Hand-gelenken und zu Angstzuständen. Es folgt ein erhöhter Sauerstoffverbrauch, Blutdruckanstieg und Muskelkrämpfe in Oberarmen, Brust und Oberschenkeln.
Durst
Seit dem Abendmahl hatte Jesus Christus keine Flüssigkeit mehr eingenommen. Er hatte Blut und Wasser geschwitzt, hatte Pleuraergüsse von der Auspeitschung, er schwitzte wegen der Schmerzen der Dornenkrone. Er hatte ein Lungenödem und Beinödeme (Wasseransammlungen im Gewebe) durch die bewegungslose senkrechte Körperstellung.
Die Todesursache
Herz- und Kreislaufstillstand wegen Lungenödem und aufgrund von herzbedingtem, verletzungsbedingtem (traumatischem) und durch zu geringem Blutvolumen bedingtem Schock.
Warum starb Jesus Christus innerhalb von Stunden?
Er war erschöpft von den extremen Leiden in Gethsemane und der Auspeitschung. Pilatus’ Ziel war es, Jesus in einen bejammernswerten Zustand zu bringen, um die Juden zu beschwichtigen. Daher die extreme Auspeitschung. Vermutlich erhielt Jesu auch mehr als die üblichen 39 Hiebe. Dazu kamen die Dornenkrone, die Angst und das Tragen des Kreuzbalkens.
Das Brechen der Beine (Crurifragium)
Durch das Brechen der Beine wurde das Opfer daran gehindert, sich mithilfe der Beine hochzudrücken, um Luft holen zu können. Dieser Vorgang führte zu einem schnelleren Tod durch Erstickung.
Als die Soldaten zu dem Kreuz in der Mitte kamen, um dem wahren Passahlamm die Beine zu brechen, weil dadurch das Sterben beschleunigt würde, war Jesus bereits gestorben, und sie unterließen die geplante Handlung. Gott wachte über den Körper seines Christus und ließ nach dem vollbrachten Sühnungswerk außer dem Speerstich, der zum Zeugnis nötig war (vgl. Joh 19,34), keine rohe und ungebührliche Behandlung des Leibes Jesu zu. Die Schrift erfüllte sich und er „bewahrt seine Gebeine“ (Ps 34,21) und „Ihr sollt kein Bein an ihm [dem Passahlamm] zerbrechen.“ (2. Mo 12,43–49) Das war ein Ausdruck der Wertschätzung Gottes für seinen Sohn. Jesus Christus ist das Wertvollste, was Gottvater hat. Wir können Jesus nicht fassen, weder in seiner Persönlichkeit noch Herrlichkeit. Genau wie über den Körper unseres Herrn wacht Gott auch mit Eifersucht über die Person seines Sohnes. Als die Juden ihn einen Dämon nannten, verwarf er sie als sein auserwähltes Volk. Gottvater verzeiht Schmähungen Seines Sohnes nicht mehr. Wir müssen daher ehrfürchtig und treu mit unserem Erretter umgehen, und dürfen nicht zulassen, dass er in irgendeiner Weise beleidigt, geschmäht oder lächerlich gemacht wird. Wir dürfen in uns keinen Gedanken in diese Richtung dulden. Wenn wir Jesus kränken oder beleidigen, wird der Vater uns das nicht vergeben. Der Vater richtet niemanden mehr, Jesus ist unser alleiniger Richter und muss uns Beleidigungen gegen seine Person vergeben. Aber ab einem gewissen Punkt, wenn die Sünde oder Beleidigung zu groß war, kann selbst der milde Jesus uns nicht mehr verzeihen. Dann hilft uns nur noch die Fürbitte seiner Mutter. Man hüte sich also tunlichst davor, Jesus Christus zu beleidigen! Oder seine Mutter, die er weit mehr liebt als uns.
Von der sechsten bis zur neunten Stunde herrschte eine Finsternis im ganzen Land. Um die neunte Stunde rief Jesus laut: „Eli, Eli, lema sabachtani?“, das heißt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“
Einige von denen, die dabeistanden und es hörten, sagten: Er ruft nach Elija. Sogleich lief einer von ihnen hin, tauchte einen Schwamm in Essig, steckte ihn auf einen Stock und gab Jesus zu trinken. Die anderen aber sagten: Lass doch, wir wollen sehen, ob Elija kommt und ihm hilft. Jesus aber schrie noch einmal laut auf.
Dann hauchte er den Geist aus.
Da riss der Vorhang im Tempel von oben bis unten entzwei. Die Erde bebte und die Felsen spalteten sich. Die Gräber öffneten sich und die Leiber vieler Heiligen, die entschlafen waren, wurden auferweckt. Nach der Auferstehung Jesu verließen sie ihre Gräber, kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen. Als der Hauptmann und die Männer, die mit ihm zusammen Jesus bewachten, das Erdbeben bemerkten und sahen, was geschah, erschraken sie sehr und sagten: „Wahrhaftig, das war Gottes Sohn!“ Auch viele Frauen waren dort und sahen von weitem zu; sie waren Jesus seit der Zeit in Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient. Zu ihnen gehörten Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus und des Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus. (Mt 27,45-56)
»Am Kreuz stand die trauernde Mutter, weinend, nahe bei Jesus bis zum Schluss. Durch ihr Herz teilte sie seinen Schmerz, trug all seine bitteren Qualen, nun ist das Schwert endlich vorüber.«
- Stabat Mater Gebet
»Der Sohn hing am Kreuz und Maria war in der Nähe des Kreuzes. Der Sohn war am Kreuz befestigt, und das Kreuz war im Herzen Mariens befestigt. Es gab nur ein Kreuz, aber es gab zwei Gekreuzigte.«
(hl. Thomas von Villanova)
Der Vorhang des Tempels verhinderte den direkten Zugang zum sogenannten Allerheiligsten; d.h. kein Mensch durfte aufgrund seiner Schuld in die unmittelbare Nähe Gottes treten. Als der Vorhand zerriss, wurde deutlich, dass nun der Zugang zu Gott frei war, weil Jesus Christus für die Schuld der Menschen gestorben war.
Gegen Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa namens Josef; auch er war ein Jünger Jesu. Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu. Da befahl Pilatus, ihm den Leichnam zu überlassen. Josef nahm ihn und hüllte ihn in ein reines Leinentuch. Dann legte er ihn in ein neues Grab, das er für sich selbst in einen Felsen hatte hauen lassen. Er wälzte einen großen Stein vor den Eingang des Grabes und ging weg. Auch Maria aus Magdala und die andere Maria waren dort; sie saßen dem Grab gegenüber. (Mt 27,57- 61)
Am nächsten Tag gingen die Hohepriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag. Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen. Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag sicher bewacht wird. Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor. Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt. Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort. (Mt 27,62-66)
Nach dem Sabbat kamen in der Morgendämmerung des ersten Tages der Woche Maria aus Magdala und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. Seine Gestalt leuchtete wie ein Blitz und sein Gewand war weiß wie Schnee. Die Wächter begannen vor Angst zu zittern und fielen wie tot zu Boden. Der Engel aber sagte zu den Frauen:„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag. Dann geht schnell zu seinen Jüngern und sagt ihnen: Er ist von den Toten auferstanden. Er geht euch voraus nach Galiläa, dort werdet ihr ihn sehen. Ich habe es euch gesagt.“ Sogleich verließen sie das Grab und eilten voll Furcht und großer Freude zu seinen Jüngern, um ihnen die Botschaft zu verkünden. (Mt 28,1-8)
Plötzlich kam ihnen Jesus entgegen und sagte: Seid gegrüßt! Sie gingen auf ihn zu, warfen sich vor ihm nieder und umfassten seine Füße. Da sagte Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht und sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. (Mt 28,9-10)
Noch während die Frauen unterwegs waren, kamen einige von den Wächtern in die Stadt und berichteten den Hohepriestern alles, was geschehen war. Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss, die Soldaten zu bestechen. Sie gaben ihnen viel Geld und sagten: „Erzählt den Leuten: Seine Jünger sind bei Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen. Falls der Statthalter davon hört, werden wir ihn beschwichtigen und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.“ Die Soldaten nahmen das Geld und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte. So kommt es, dass dieses Gerücht bei den Juden bis heute verbreitet ist. (Mt 28,11-15)
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
„Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Damit die ungerechten Menschen wieder zurückkönnen, wurde Gott ungerecht gegen sich selbst.
Es ist so: Du wirfst beim Nachbarn aus Spaß die Scheibe ein. Du hast aber kein Geld, weil du noch ein Kind bist. Dafür würdest du eigentlich eine heftige Ohrfeige von deinem Vater bekommen, also
Schmerz als Strafe für die kaputte Scheibe des Nachbarn, der den Schaden hat. Jesu hat diesen Schmerz auf sich genommen für dich. Er hat in Golgotha die Ohrfeige für dich kassiert. Im Himmel gibt
es keine Scheiben mehr, die du einwerfen könntest, dort kannst du keinen Schaden mehr anrichten, aber der Schaden auf der Erde muss abgegolten werden. Es muss Gerechtigkeit herrschen und wer in
den Himmel will, muss rein und unschuldig wie ein Engel sein. Also kann Jesu nach der Kreuzigung nun vor seinen Vater treten und sagen: „Die kaputte Scheibe auf der Erde wurde mit meinem Schmerz
bezahlt.“ Damit Jesu das aber für dich tut, erwartet er, dass du ihn liebst oder wenigstens respektierst und versuchst, so zu leben, wie er es geboten hat. Welchen Preis er für uns gezahlt hat,
davon hast du inzwischen eine Vorstellung. Jesus zum hl. Padre Pio:
„Mein Sohn, glaube nicht, mein Todesleiden dauerte drei Stunden, nein; ich werde wegen der von mir besonders begünstigten Seelen bis zum Ende der Welt im Todesleiden sein. Während der Zeit meiner
Agonie, mein Sohn, soll man nicht schlafen. Meine Seele ist auf der Suche nach einem Tropfen menschlicher Ehrfurcht und des Mitleids, aber sie lassen mich allein in ihrer Gleichgültigkeit. Der
Undank und der Schlaf meiner Priester verstärken meine Agonie. Wie schlecht erwidern sie doch meine Liebe! Was mich am meisten betrübt ist, daß sie zu ihrer Gleichgültigkeit noch ihre Verachtung
und ihre Ungläubigkeit hinzufügen. Wie viele Male war ich drauf und dran sie dahinzuraffen, wäre ich nicht durch die Engel und die mich liebenden Seelen zurückgehalten worden.“
Jedes Leiden Jesu während der Passion galt einer bestimmten Form der Sünde.
Dieses Wissen teilte uns Anna Katharina Emmerich mit, eine Nonne im 18. Jahrhunderts. Sie hatte das Privileg, die Passion Jesu in allen Einzelheiten zu sehen und mitzuerleben. Clemens von
Brentano saß vier Jahre lang an ihrem Bett und schrieb auf, was Anna in ihren Visionen sah. Es entstand das Buch "Das bittere Leiden unseres Herrn Jesus Christus", das als Vorlage für den Film
"Die Passion Christi" von Mel Gibson diente.
ChatGPT kennt weitere Zuordnungen der Leiden Christi zu menschlichen Sünden:
Die Geißelung
Zuordnung: Sünden des Fleisches, insbesondere sexuelle Sünden und körperliche
Ausschweifungen.
Erklärung: Die brutale Geißelung, die Jesus erlitt, steht symbolisch für die Reinigung von
körperlichen Sünden.
Das Tragen des Kreuzes
Zuordnung: Sünden der Trägheit und Gleichgültigkeit.
Erklärung: Jesus trug das schwere Kreuz auf dem Weg nach Golgatha, was die Last und das
Gewicht der Sünden der Menschen darstellt, besonders die Sünden der
Verantwortungslosigkeit und der Nachlässigkeit im Glauben.
Die Nagelung ans Kreuz
Zuordnung: Sünden der Tat, einschließlich Mord, Gewalt und Ungerechtigkeit.
Erklärung: Die Nägel, die durch Jesu Hände und Füße getrieben wurden, symbolisieren die
Sünden, die durch menschliche Handlungen und Werke begangen werden.
Die Kreuzigung
Zuordnung: Sünden des Herzens und der Untreue.
Erklärung: Die Kreuzigung als Ganzes steht für die tiefe Untreue und den Verrat des
menschlichen Herzens gegenüber Gott.
Die Verlassenheit Jesu am Kreuz
Zuordnung: Sünden des Unglaubens und der Verzweiflung.
Erklärung: Jesu Ausruf "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?" spiegelt die
tiefste Verlassenheit wider, die Menschen empfinden können, wenn sie sich von Gott
abgewandt haben.
Die Bedeutung der Überschrift des Kreuzes Jesu.
INRI - JESUS von Nazareth, der KÖNIG der Juden. INRI ist kein Wort, sondern eine Abkürzung, nämlich für die Urteilsbegründung, die man Jesus über das Kreuz hängen ließ. Dieser sogenannte Titulus (»Überschrift, Titel«) lässt Rückschlüsse auf die Umstände der Verurteilung Jesu zu. Zur Zeit des Neuen Testaments wurden über dem Haupt eines Gekreuzigten eine Schuldtafel (Titulus) angebracht. Nach römischem Recht mussten drei Daten amtlich vermerkt werden: der Name des Verbrechers, seine Herkunft und seine Schuld. Da Israel zur Zeit JESU mehrsprachig war und Pilatus Wert darauf legte, dass die Schuldtafel von allen verstanden wurde, ließ er sie in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache schreiben (Johannes 19,20).
INRI lauten die Initialen der lateinischen Aufschrift:
„Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum“ (Jesus von Nazareth, König der Juden).
Alle Evangelisten berichten, dass über dem Kreuz Jesu diese oder eine ähnliche Inschrift stand. Nach dem Johannesevangelium hat Pontius Pilatus diese Inschrift am Kreuz anbringen lassen (Joh 19,19). Das Johannesevangelium erwähnt auch, dass Pilatus die Aufschrift außer in Latein noch in Griechisch, der zweiten der beiden Amtssprachen im Römischen Reich, und in der Umgangssprache Hebräisch (genauer: Aramäisch) schreiben ließ (Joh 19,20). Die anderen Evangelien außer Johannes überliefern eine Kurzform des Titulus: »Der König der Juden« (Mk 15,26 und Lk 23,38) und »das ist Jesus, der König der Juden« (Mt 27,37).
Der lateinische Wortlaut:
IESUS NAZARENUS REX IUDAEORUM.
(Jesus aus Nazareth (wörtl. der Nazarener), König der Juden)
Der griechische Wortlaut:
Iesous ho nazoraios ho basileus ton iudaion
(den Buchstaben Jot gibt es im Griechischen und Lateinischen nur als i, nicht als j).
Der hebräische bzw. aramäische Wortlaut:
Die Überschrift INRI ins Hebräische übersetzt :
INRI = "Jesus von Nazareth, König der Juden" lautet auf Hebräisch:
Jeschua - HaNotzri - W(=U)Melech - HaJehudim
Wenn man den hebräisch-aramäischen Wortlaut abkürzt, dann erhält man die Buchstabenfolge: YHWH – das ist Jahwe, der Eigenname Gottes, was bedeutet: Dieser Jesus ist Gott.
Yeshua hanozri w(u)melech hayehudim = YHWH
»Pilatus aber schrieb eine Aufschrift und setzte sie auf das Kreuz; und es war geschrieben: „Jesus von Nazareth, der König der Juden“. Diese Aufschrift lasen viele Juden, denn die Stätte, wo Jesus gekreuzigt wurde, war nahe bei der Stadt. Und es war geschrieben in hebräischer, lateinischer und griechischer Sprache.«
Joh 19,19-20
Das Erstaunliche ist, dass die Abkürzung der hebräischen Kreuzesüberschrift dem Gottesnamen JAHWE (Tetragramm: JHWH) entspricht. Wenig verwunderlich, dass die Hohepriester über diesen Titulus empört waren. Im Johannesevangelium ist überliefert, dass die Hohepriester Pilatus aufforderten, er solle schreiben lassen: „Er, Jesus, habe gesagt, er sei der König der Juden“:
»Da sprachen die obersten Priester der Juden zu Pilatus: Schreibe nicht: Der König der Juden, sondern dass jener gesagt hat: Ich bin König der Juden!«
Doch die Antwort des Pilatus auf das Ersuchen einer Änderung war:
»Pilatus antwortete: „Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben!“«
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Es ist wahr: JESUS und JAHWE sind derselbe Gott
Im Alten Testament sagt JAHWE von sich:
»Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu vergelten, wie es sein Verhalten verdient, entsprechend der Frucht seiner Taten.« (Jer 17,10)
Im Neuen Testament sagt JESU von sich:
»... und alle Gemeinden werden erkennen, dass ich es bin, der Herz und Nieren prüft, und ich werde jedem von euch vergelten, wie es seine Taten verdienen.« (Off 2,23)
JESUS ist GOTT JAHWE, der am Kreuz für uns und für die Sünden der ganzen Welt starb. Man kehre also um zu unserem Gott und Schöpfer, der in Jesus Christus uns erlöst hat! Wir sollten ihm unser Leben übergeben, damit unsere Seele gerettet ist.
„Die Aussage, dass Jesus wahrer Gott ist, ist ein Ärgernis für alle Religionen. Jetzt kann man nicht mehr oberflächlich sagen, dass alle Religionen den gleichen Gott verehren, denn Gott hat sich eindeutig bekannt gemacht. Er wird in Jesus erkannt, oder man kennt ihn gar nicht." Prof. Rolf Hille, TheologHochschule Gießen
Jeder hat schon den Wunsch gehabt, einmal Gott zu sein. „Dann mache ich dies“..., „Dann kann ich das, ...“
Aber es gehört doch ein wenig mehr dazu, als Superkräfte zu besitzen. Stelle dir vor, wie du im Garten Gethsemane vor Angst Blut schwitzt, und alle deine
engsten Vertrauten schlafen, trotz deiner Bitte dir beizustehen. Dann wirst du gefangen genommen, verspottet, angespuckt, ausgepeitscht. Du musst das schwere Kreuz tragen. Du schwitzt in der
Hitze, brichst dreimal zusammen. Dort angekommen, wird dir deine Kleidung vom Körper gerissen, die an deinen klaffenden Wunden von der Auspeitschung festklebt. Du musst dich auf das Kreuz legen,
und dicke Nägel werden dir durch Füße (!) und Hände getrieben. Schlag um Schlag. Dann wird das Kreuz aufgerichtet. Waren die Schmerzen im Liegen schon kaum zu ertragen, kommt jetzt noch die
Schwerkraft hinzu. Du kannst nur noch schwer atmen, ein Gefühl des Erstickens. Und du wirst erneut verhöhnt und verspottet von deinen eigenen Geschöpfen, die du zu retten gekommen bist: „Befreie
dich doch vom Kreuz, wo du der Messias bist!“... Anstatt sie zu verfluchen, oder zu beschimpfen, sagst du:
»Vater, vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun!«
Zum "Gott-sein“ gehört viel mehr, als irgendwelche Superkräfte zu besitzen oder sich alle Wünsche zu erfüllen... Wenn du Gottes Kräfte möchtest, dann frage dich, ob du die Persönlichkeit, den Charakter und die Opferbereitschaft, die unseren Gott ausmacht, ebenfalls möchtest. Satan war nur ein Schatten der Herrlichkeit Gottes, und es hat ihn größenwahnsinnig gemacht. Außerdem möchte ich noch Folgendes anmerken: Jesu kam auf die Erde wohlwissend, dass viele die Passion verspotten würden. Sie machen sich lustig über ihn und trotzdem hat er es getan. Er wusste auch das der Verbrecher Martin Luther und die anderen evangelischen Sekten einen Großteil des Erlösungswerks wieder zunichte machen würde. Frage dich also ernsthaft, ob du wirklich Gott sein willst, und ob du es wert wärest. Ohne uns war Gott glücklicher in seinem Himmel mit seinen Engeln. Das Mindeste ist, dass wir uns bei Ihm bedanken, durch ernsthaftes Gebet. Das hat er sich verdient dafür, dass er seine ewige Glückseligkeit geopfert hat, und den hohen Preis, den Er für immer für uns zahlen wird. Auch wird er viele Kinder verlieren, weil sie unrettbar dem Bösen verfallen sind und er sie verdammen musste....
»Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?« (Mk 15,34)
Die physischen und psychischen Qualen waren zweifellos unvorstellbar. Doch die bei weitem schlimmsten Qualen, die Jesus erleiden musste, waren geistiger Natur. Am Kreuz wurde Jesus von Gott getrennt und für die Sünden der Menschheit gerichtet. Jesus rief: „Eli, Eli, lama sabachthani?“, d. h. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mt. 27:46). Am Kreuz wurde Jesus zum ersten Mal in der Ewigkeit von Gott verlassen, und er wurde für die Sünden der Menschheit gerichtet. Der Autor des Hebräerbriefs schreibt: „Es ist furchtbar, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“ (Hebr 10,31), und Jesus hat diesen Schrecken für uns erlebt. Paulus schreibt: „Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm die Gerechtigkeit Gottes würden“ (2. Korinther 5,21). Petrus erklärt: „Und er selbst hat unsere Sünden an seinem Leib am Kreuz getragen, damit wir der Sünde sterben und der Gerechtigkeit leben; denn durch seine Wunden seid ihr geheilt worden“ (1. Petr. 2,24). Jesaja schreibt: „Doch der Herr hat unser aller Sünden auf ihn gelegt“ (Jes 53,6). Natürlich hatte Jesus bis zu diesem Zeitpunkt keine Sünde gekannt (Heb 4,15; 7,26; 9,14; 1 Petr 2,22; Joh 8,46; 2 Kor 5,21). Doch am Kreuz wurde Jesus zum ersten und letzten Mal in der Geschichte zur Sünde, als Gott ihn richtete. Hier gab Gott eine visuelle Demonstration dieses geistlichen Gerichts über Christus, indem er die Erde von Mittag bis drei Uhr nachmittags verfinsterte (Mt. 27:45). Natürlich war im Alten Testament die Finsternis ein Symbol für Gottes Gericht über die Menschen (Amos 8,9-10; Ex 10,21-22). Während dieser drei Stunden nahm Jesus den Zorn Gottes auf sich.
Jesu als Gott ist aus eigener Kraft auferstanden – und in den Himmel gefahren
Wie eingangs erwähnt, sind die Stigmata des Sohnes die sichtbaren Wunden, die Gott für uns erlitten hat. Aber das Herz des Vaters trägt ebenfalls tiefe Narben. Wie die Handgelenke und Füße des Sohnes wurde Sein göttliches Herz durch römische Nägel durchbohrt. Das Opfer und die Willenskraft des Vaters muss man sich an dieser Stelle einmal deutlich vor Augen führen. Jesus ist kein "harter Hund", der das alles mal so einfach ertragen hätte. In der Tat ist er so sensibel, dass er vor Angst Blut geschwitzt hat. Auch der Vater wird ähnlich empfindsam sein - sie sind ja derselbe Gott. Gott ist sensibel, wir können Ihn sehr wohl kränken und zutiefst beleidigen. „Allmächtig“ heißt nicht, dass er bis zum Sankt Nimmerleinstag Beleidigungen und Schmähungen gegen sich zulässt.
Göttliche Willenskraft
Gottvater ist allmächtig, kann die Soldaten augenblicklich töten, die Seinen Sohn auspeitschen, kreuzigen und anspucken. Er sieht hinunter auf die Erde, wie Jesus das Kreuz zur Hinrichtung schleppt. Er könnte Tausend Engel aus den Wolken herabsteigen lassen, um Jesus Christus zu retten. Was auch immer das Ziel für uns Menschen ist, die Kreuzigung war der schwerste Weg zum Ziel. Auch Jesu wusste, dass mit der Allmacht dieses Ziel auch ohne seine Kreuzigung hätte erreicht werden können. Stattdessen erhört Gott Vater den eigenen Sohn in Gethsemane nicht, schweigt 3 Mal, wendet sich ab und lässt die Kreuzigung geschehen. Sowohl Gott Vater, der seinen Sohn hingab, als auch Gott Sohn, der sich im Gehorsam zum Vater foltern und töten ließ, haben das ihrer jeweiligen göttlichen Persönlichkeit entsprechende, maximale Opfer zur Erlösung der Menschheit dargebracht.
»Denn auch wir haben ein Passalamm, das ist Christus, der geopfert ist ... Gott hat Christus, der ohne jede Sünde war, mit all unserer Schuld beladen, ihn zur Sünde gemacht und verurteilt, damit wir freigesprochen sind und vor ihm bestehen können. Auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.«
Paulus sagt: „Er hat uns alle unsere Sünden vergeben, und das Gesetzbuch mit seinen Vorschriften, das gegen uns war (!) und uns entgegenstand, hat er weggenommen und ans Kreuz genagelt“ (Kol 2,13-14). Das „geschriebene Gesetzbuch“ (NIV) oder der „Schuldschein“ (NASB) war ein juristisches Dokument, das an die Spitze des Kreuzes einer schuldigen Person genagelt wurde. Dieses Dokument enthielt den Namen der Person und ihr Verbrechen. Wenn die Person zum Beispiel ein Mörder war, stand dort: „Simon Abbas: Mörder“. Nach dem Tod der Person wurde ihre Schuld an den Staat beglichen. Bei Jesus zum Beispiel wurde eine Schuldurkunde an die Spitze seines Kreuzes genagelt. Sie lautete: „Jesus der Nazarener: König der Juden“ (Joh. 19:19). Mit anderen Worten: Jesus wurde gekreuzigt, weil er behauptete, der König der Juden zu sein. Es wird interessant, wenn wir lesen, dass Jesus vom Kreuz aus schrie: „Es ist vollbracht“ (Joh 19,30). Dieser Ausdruck („Es ist vollbracht“) ist der griechische Begriff tetelestai, der wörtlich „vollständig bezahlt“ bedeutet.
Der Neutestamentler Edwin Blum schreibt: „Es wurden Papyrus-Quittungen für Steuern gefunden, auf denen das Wort tetelestai steht, was soviel bedeutet wie „vollständig bezahlt“. Dieses Wort auf Jesu Lippen war bedeutsam. Als er sagte: „Es ist vollbracht“ bedeutete das, dass sein Erlösungswerk vollendet war. Er war für die Menschen zur Sünde gemacht worden (2. Korinther 5,21) und hatte die Strafe der göttlichen Gerechtigkeit erlitten, die die Sünde verdient hatte. Mit anderen Worten: Wir alle haben unsere Schuldscheine an das Kreuz Jesu genagelt (Kol 2,14), und Jesus behauptete, dass er „ein für alle Mal“ (Hebr 9,26) vollständig dafür bezahlt hat.
Jesus deutet das Passahlamm als Modell für seinen Tod am Kreuz. Er verwendet beim Passahfest das Brot des Auszugs (Matze) und den Kelch der Erlösung (Lukas 22,20) als Zeichen der Erinnerung an seinen Tod. Er stirbt an diesem Fest und zeigt damit, dass er das wahre Passahlamm ist, damit das göttliche Gericht an uns vorübergeht. Dafür müssen wir aber auch an ihn glauben und seine strenge Lehre auch versuchen zu leben und die Sünde tunlichst meiden. Wer sündigt in der Annahme, es wird alles „einfach so vergeben“, der sündigt dann aus Vermessenheit, was auch wieder eine Straftat ist vor Gott. Vergebung setzt immer Buße voraus, und das heißt: Bereuen, möglichst wiedergutmachen und keinesfalls wieder tun.
Und Christus bedeutet „der Gesalbte“. Bei der Salbung erhält der König seine eigentliche Machtfülle, aus „Jesus aus Nazareth“ wurde unser Herr: „Jesus Christus“: König der Könige, der die Vollmacht hat, das Urteil über uns zu fällen im Gericht nach dem Tode. Denn der Vater richtet niemanden mehr. Aber die modernen Menschen verspotten ihren Erlöser und Richter (!). Jesu trat vor Gottvater für uns ein. Jesu nahm den Platz des Vaters ein, und jetzt tritt Maria vor Jesu für uns ein, um uns mit unserem Richter wieder zu versöhnen:
Weiter mit: 6.) »Maria ist für uns da!«