Zuletzt aktualisiert: 24.9.2024
Der 1959 verstorbene, hellsichtige Brunnenbauer aus Freilassing wird wieder deutschlandweit bekannt. Im Internet, auf YouTube und im Buchhandel boomt die Berichterstattung über diesen Mann. Vor allem auch, da sich sein prophetischer Countdown des Jahres 1952 vor unser aller Augen erfüllt. Irlmaier ist bestens durch zeitgenössische Zeitungsberichte und zahlreiche Zeitzeugen dokumentiert. Sie können heute noch unglaubliche Annekdoten über ihn erzählen, und tun es auch.
Wie die meisten kannte ich vor Irlmaier eigentlich nur Nostradamus, fand das alles aber immer so ungenau, dass man quasi alles hineindeuten kann, und habe mich nie ernsthaft mit Prophezeiungen beschäftigt. Durch Irlmaier hat sich das 2015 schlagartig geändert. Wer also – wie ich seinerzeit – beim Thema „Prophezeiungen“ pauschal an dubiose, langhaarige Pendelschwinger aus der Esoterik-Ecke denkt, der täuscht sich. Echte Prophetie hat mit Wahrsagerei nichts zu tun.
»Seltsam ist Propheten Lied, Doppelt
Seltsam, was geschieht.«
Johann Wolfgang von Goethe
Auf dieser Unterseite findet man sehr viel zeitgenössische, aber auch aktuelle Berichterstattung. Interviews, Anekdoten, Dokumentationen über den bayrischen Propheten. Eine schöne Einleitung zur Persona Irlmaier ist dieser Zeitungsartikel aus dem Oberbayrischen Volksblatt vom 18.10.1949:
»Der Amtsrichter in Laufen lächelte spöttisch, als ihm der Freilassinger Brunnenbauer Alois Irlmaier vorgeführt wurde. „Sie können also hellsehen? Sehr schön! Das Beste wäre, Sie gäben uns einen Beweis dafür." Der magere, grauhaarige Mann blieb ernst. „Ihre Frau ist daheim. Ein rotes Kleid hat sie an, und ein fremder Herr ist bei ihr. Lassen’s nachschauen, ob’s stimmt.” Es stimmte, und die Zeugenaussagen bestätigten noch viel mehr. Gegen Ende des Krieges hatte Irlmaier die Bombenangriffe auf Freilassing und Rosenheim mit wirklich hellseherischer Begabung vorausgesagt. „Du kannst in Deinem Häusel bleiben“, sagte er. „Da passiert nix. Bei Dir aber reißt’s alles weg bis auf den Keller. Und bei Dir druckt’s nur die Scheiben ein.“ Die Freilassinger lachten, befolgten aber seine Warnungen und sahen hinterher, dass der Brunnenbauer genau recht behielt. Noch toller war es mit dem Einsturz des großen Luftschutztunnels in Rosenheim. „Wenn der Angriff kommt, geht nicht in die Mitte des Tunnels. Da seh ich einen großen Haufen Trümmer und Köpfe und Füße herausschauen! An den Ausgängen seid ihr sicher, Leute!” Beim Angriff auf Rosenheim blieb die Mitte des Tunnels frei, bis ein Trupp Soldaten hereindrängte. „Unsinn”, schrien sie, „Vorwärts in die Mitte!” Als sie dort angelangt waren, schlug die Bombe ein. Wieder hatte Irlmaier das Bild vorausgesehen. Sein Ruhm wuchs unter den Bauern, und besonders in der Nachkriegszeit belagerten oft über hundert Menschen das armselige Häuschen in der Reichenhaller Straße in Freilassing. In Scharen kamen die Leute und übernachteten auf dem kleinen Bahnhof. Vergebens suchten die Behörden, den Zustrom einzudämmen, bis der Pfarrer Anklage wegen Hellseherei erhob. „Dir wird man bald die Schuhe vor die Tür stellen!” sagte Irlmaier zu ihm. Vier Wochen nach dem Prozess starb der Pfarrer.
Der Brunnenbauer wurde freigesprochen. Er konnte die Beweise für seine Fähigkeit erbringen. Aber von nun an wies er alle ab, die nach dem Verbleib ihrer kriegsgefangenen Angehörigen fragten. „I sag nix mehr!“ war seine stereotype Antwort, und als das nichts half, verkroch er sich in sein selbstgebautes Häuschen im Walde, um dort seiner erlernten Arbeit nachzugehen. Er hätte ein reicher Mann werden können, wenn er Geld für sein Hellsehen genommen hätte, doch das lehnte er in Zusammenhang mit seiner Gabe ab, die ihm selbst unheimlich ist. „Ganz narrisch macht es einen, wenn man alles sieht! Und sagen kann man's auch nicht jedem, weil’s nicht jeder aushält.”
Nach dem Kriege beantwortete er hauptsächlich Fragen nach Vermissten. Einer Frau, die nach ihrem Manne forschte, gab er nach Betrachtung des Bildes ihres Gatten den Rat, am nächsten Tag daheim zu bleiben. Er käme heim. Es traf zu. Anderen Frauen beschrieb er den Aufenthaltsort und das Aussehen ihrer Lieben, die, heimgekehrt, erstaunt wissen wollten, wie man das in der Heimat habe wissen können.
Die Tatsachen bestehen auch für den Skeptiker, der bei den Behörden und der Polizei Gegenteiliges zu erfahren sucht. „Da können Sie lächeln, wie Sie wollen“, erklärte der Polizeibeamte. „Er kann hellsehen, und was erzählt wird, lässt sich nicht wegleugnen! Nur wenn er politisch wird, hakt es aus!” Im Bürgermeisteramt lautet die Auskunft ähnlich. Und zu sprechen werde er schwerlich sein.
In seiner Wohnung in der Reichenhaller Straße wäscht die achtzehnjährige Tochter gerade Geschirr. Der Vater sei verreist, behauptet sie störrisch. Er käme auch so bald nicht zurück und sagen würde er auch nichts! Es hätte keinen Zweck zu schreiben!
Nach langem Suchen ist sein Werkhäuschen im Walde, umgeben von verrosteten Maschinen und Autoteilen, gefunden. Ein zottiger Hund rast wütend an seiner Kette. Eben ist ein großer amerikanischer Wagen ergebnislos weggefahren. Aus dem Holzschuppen schaut ihm ein etwa sechzigjähriger Mann heimlich nach.
„Hallo! Herr Irlmaier!” Zögernd kommt der Alte heraus. „Was wollen’s denn? I sag nix mehr!” Es kommt aber doch eine spärliche Unterhaltung über den Zaun zustande. Dass er Wasseradern ohne Wünschelrute aufspürt, nur mit dem Gefühl des Körpers, und dass er die Mineralquellen von Bad Schachen mitentdeckte, erzählt er, aber kein Wort vom Hellsehen, außer, dass er es eben kann, wenn ihm ein Bild des Vermissten vorliegt. Einer Rumänin hat er den Heimatort so genau beschrieben, dass die Frau halbverrückt ins Dorf zurücklief.
„Da kann ma net genug vorsichtig sein! Aber ich sag ja auch niemandem mehr was. Nicht einmal den Amerikanern.” Er schüttelt den Kopf und steckt sich noch eine Zigarette hinters Ohr.
Die Freilassinger schwören auf ihren Irlmaier, und es ist nicht zu bestreiten, dass er mindestens das Gegenwärtige, die Zukunft eines Jahres etwa inbegriffen, hellsieht, soweit es sich um einzelne Menschen oder einen ihm nahestehenden Kreis von Personen handelt.«
Nun zu den Betrugsvorwürfen gegen Irlmaier, die auf Wikipedia und anderen linken Portalen vorgebracht werden. Auf Wikipedia und Psiram kann man lesen, dass Irlmaier mehrfach wegen Betrugs verurteilt wurde. Das ist erst einmal auch korrekt. Leute, die Irlmaier kennen und an ihn bisher glaubten, sind dann erst einmal geschockt. Atheisten atmen an der Stelle erleichtert auf: „Nochmal Glück gehabt! Alles Blödsinn. Es gibt keinen Gott.“ Aber es ist nicht die volle Wahrheit und es wird bewusst ein falscher Eindruck erweckt.
Irlmaier wurde wegen Zahlungsschwierigkeiten (!) mehrfach wegen Betruges verurteilt und musste schon wegen geringer Beträge den Offenbarungseid leisten und dafür ins Gefängnis gehen. Ursache für die Geldnot war vor allem eine Brandkatastrophe, bei der der elterliche Hof niederbrannte. Stephan Berndt geht ausführlich auf die Haftstrafen in seinem Büchlein ein. Er beschreibt unter anderem einen konkreten Fall, bei dem Irlmaier eine Baumaschine für sein Brunnenbaugeschäft mit den Geldern eines Kunden bezahlen wollte, dieser Kunde Irlmaier aber nicht bezahlte. Irlmaier konnte die Baumaschine folglich nicht bezahlen, und man warf ihm vor, er habe überhaupt niemals vorgehabt, die Baumaschine zu bezahlen. Daher wanderte für den Zahlungsverzug ins Gefängnis. Nach heutigen Maßstäben würde wegen soetwas niemand wegen Betrugs angeklagt, oder gar ins Gefängnis gehen.
Aber warum konnte Irlmaier aber nicht sehen, dass er von seinem Kunden nicht bezahlt werden würde, wenn er doch so ein toller Seher war? Antwort: Er war, was sein eigenes Leben anging, so gut wie blind. Er wurde selbst auch einmal bestohlen. Seit 2008 protestieren Leute in der Wikipediadiskussion über den Irlmaier-Eintrag, dass der Text über Irlmaiers Vorstrafen irreführend sei, und auch der Screenshot der Urteilsbegründung wird im Artikel nicht zugelassen! Wikipedia ist nur ein Beispiel, wie gelogen und unterdrückt wird. Ich habe auf Reddit über Irlmaier geschrieben und wurde sofort gebannt, das hat keine 5 Minuten gedauert! Das gleiche Spiel in einem sehr großen (linken) Diskussionsforum. Auch dort sofort gesperrt worden. In unserer linken Medienwelt ist die Wahrheit und alles, was mit Gott zu tun hat, nicht gern gesehen.
Für kritische Geister, die mit dem Thema Prophezeiungen nichts am Hut hatten, wie ich bis 2015 übrigens auch, ist natürlich das Gerichtsurteil vom Gaukler-Prozess ein Paukenschlag. So etwas gab es noch nie, dass jemand quasi mit Brief und Siegel die Übernatürlichkeit bescheinigt wird. Es gibt diverse Schilderungen des Prozesses, hier eine weitere:
»An der Saaltür des oberbayrischen Amtsgerichts Laufen hing ein Zettel: Oeffentlichkeit ausgeschlossen! Die ausgeschlossene Zuhörerschaft murrte, der Fall interessierte weiteste Kreise über Freilassing hinaus. Vor Gericht stand der Brunnenbauer und Wünschelrutengänger Alois Irlmaier, ein schmächtiger, unscheinbarer Mann mit hohlen Wangen und tiefliegenden, stechenden grauen Augen. Auf der Zeugenbank hielten eine Anzahl Freilassinger Bürger die Hüte in den Händen. Hellseherei stand zur Debatte. Der Irlmaier gab an Ort und Stelle dem Richter einen Beweis: »Ihre Frau ist jetzt grad daheim! Ein rotes Kleid hat sie an und ein Herr ist bei ihr! Lassen Sie nachschauen, ob es stimmt!« Es stimmte. Noch mehr wiesen die Zeugen nach. Vorm Großangriff auf Rosenheim hatte Irlmaier gewarnt! »Leute, in den großen Bunker bei der Staatsbank dürfts jederzeit hineingehen. Da passiert Euch nix, aber geht nicht in die Mitte. Da schlägt es ein! Ich sehe dort einen großen Dreckhaufen und Beine und Köpfe herausragen!« Beim Angriff flüchteten die Einwohner in den Bunker und hielten sich an den Enden des Raumes auf. Zuletzt hetzten noch ein paar Soldaten herein. Sie hielten es in der Mitte für am sichersten. Eine halbe Stunde später lagen sie unter der eingestürzten Decke begraben. Köpfe und Beine ragten aus dem Schutt heraus. In Freilassing wuchs des hellsichtigen Brunnenbauers Ruf, als er ein halbes Jahr vor dem Angriff, an den niemand glaubte, die Zerstörungen voraussah. Er sagte dem und jenem, wie er sich verhalten solle und was er zu erwarten habe, und bezeichnete genau die Stadtviertel, die in Trümmer gehen würden. Man lachte über ihn, aber seine Voraussagen erfüllten sich. Das Gericht verschloß sich den Beweisen nicht. Es sprach Irlmaier frei. Es ist der erste Freispruch in einer derartigen Anklage.« DER SPIEGEL 39/1948
Der Treffer auf den Bunker in Rosenheim ist auch bei Prinz Konstantin von Bayern ein Thema, so schildert er die näheren Umstände des Treffers und wie es zum Prozess kam, folgendermaßen:
»Noch im Krieg ließ er seine Bekannten in Rosenheim, einer Stadt am Rand der Alpen, wissen, sie sollten an einem bestimmten Tag den Luftschutzkeller am Bahnhof meiden. Wenn sie bei Alarm von der Polizei gezwungen würden, diesen Keller aufzusuchen, so sollten sie sich an den Eingängen aufhalten, nicht in der angeblich sicheren Mitte. An dem bestimmten Tag zerriß das Geheul der Sirenen die Mittagsruhe. Die Einheimischen, Irlmaiers Warnung bedenkend, stauten sich an den Kellereingängen. Ein Trupp Soldaten auf Durchmarsch verlachten den Aberglauben, sie drängten nach der Mitte und wurden von einem Bombeneinschlag verschüttet, ehe sich die Leute an den Eingängen, die unverletzt geblieben waren, fassen konnten. Von da an begannen die Mütter und die Bräute der vermißten Soldaten aus der ganzen Umgebung nach Freilassing zu pilgern. Sie hielten vergilbte Photos, Schnappschüsse vom letzten Urlaub, Familienbilder aus dem Album in Händen, deuteten dem Irlmaier den Vermißten, fragten ihn: ‚Lebt er noch? Kommt er wieder?‘ Und Irlmaier beging den Fehler, Mitleid zu zeigen. Er legte sich eine Hand vor die Augen und sagte: ‚Ich sehe…‘ Solche Praxis brachte ihn vor den Richter.«
Konstantin von Bayern: "Nach der Sintflut"
Der "Gauklerprozess" des Jahres 1947 war das einzige Mal, wo man ihm Betrug in Zusammenhang mit Hellseherei vorgeworfen wurde, der sogenannten "Gaukelei" nach § 54. Und da wurde er wie gesagt folgendermaßen freigesprochen (per Klick vergrößerbar):
[...] Der Angeklagte ist nach wie vor seiner Berufsarbeit nachgegangen, nur am Wochenende hat er sich den Auskunftsuchenden gewidmet, ist dann aber dem Ansturm förmlich erlegen... Er hat ihnen uneigennützig in schwersten Stunden seelische Beruhigung verschafft, indem er zutreffend vorhersagte, welche Zeit besondere Gefahren mit sich bringe, welche Gegenden, ja welche Häuser besonders gefährdet seien und wie sich die Ratsuchenden verhalten sollten.
Geld? Hat er praktisch keines genommen, obwohl er einige Zeit lang stark versucht gewesen war, sich bezahlen zu lassen. Stattdessen ging er lieber ins Gefängnis. Weiter unten ist ein Interview mit dem Zeitzeugen Reinhard Loy, der vor der Kamera bestätigt, Irlmaier habe sein Geld stets abgelehnt.
»Die über den Seher von Freilassing bekannt gewordenen Zeugnisse scheinen zu beweisen. Daß Alois Irlmeier sich der schweren moralischen Verantwortung, die ihm aus seiner Gabe, erwächst, wohl bewußt ist. Er macht aus dem Hellsehen kein und läßt, was vielleicht noch wichtiger ist, mit sich keinen „Betrieb" machen. Er, der seine „Gesichte“ bestimmt zu viel Geld machen könnte, hat es bisher immer abgelehnt daran zu verdienen. Ganz gleich, ob es nun ein amerikanischer Ölmagnat, oder Schwester des Generals Clay oder einer der vielen in- und ausländischen Besucher war, die Irlmeier um Rat und Auskunft baten, sie alle waren gleich vor ihm und er tat es um „Gottes Lohn". « Landshuter Zeitung, 1950, S.5
»´Ich seh halt, was ich den Leuten sage!« beharrte Alois. Und zahlen habe ich mir nichts lassen dafür!´ Die Zeugen bestätigten das.« DER SPIEGEL 39/1948
Auch der Richter schrieb, dass er uneigennützig half. Er lebte weiterhin von Brunnenbau und Wassersuchen. Und auch darin war auch übernatürlich: Der Sohn eines Landtagsabgeordneten schrieb im Januar 1980: „Ich habe Irlmaier selbst nicht gekannt, aber mein Vater... kam öfters mit Irlmaier zusammen, der ebenfalls ein überzeugter bayerischer Patriot war." Weiter schrieb er: „Alois Irlmaier [von Beruf Brunnenbauer] .. fand jede Wasserader und sagte genaue Tiefe und exakte Stelle und Ergiebigkeit voraus. Er war der einzige Wassersucher, der Garantie für seine Angaben übernahm und bereit war, die Kosten für einen vergeblichen Brunnenbau zu übernehmen, was jedoch, soweit ich weiß, nie nötig war...“
Ein gerissener Betrüger? Wäre gerissen genug gewesen, irgendwie Zehntausende Leute hinters Licht zu führen? Irlmaier war herzensgut, aber nicht schlau:
Norbert Backmund
Seine Freunde meinten. er sei so unbegabt gewesen. dag er seine Gesichte nie hätte erfinden können. Seine Phantasie war recht begrenzt. Er war alles andere als schlau und gerissen.
Ich habe sehr viel mit Augen- und Ohrenzeugen gesprochen, die seine Sachen erlebt haben. ganz erstaunliche Dinge. Er konnte in ein leeres Zimmer gehen, wo man alles hinausgeräumt
hatte, dann sagte er genau, wer da drin wohnt und was die Leute für Krankheiten haben. Er hat diese Leute nie gesehen, wußte auch nicht wer sie waren. Er mußte sich beim »Schauen«,
das ihn sehr anstrengtet stark konzentrieren. Nicht immer sah er gleich gut und klar Nach längerer Beanspruchung machten sich Ermüdungserscheinungen
bemerkbar. Alois Irlmaier: Der Brunnenbauer von Freilassing, Wolfgang J. Bekh
Wikipedias Unehrlichkeit
Die Vernehmung der Zeugen Himpel, Stadler, Wallner, Hiebel und Kaess hat so verblüffende mit den bisher bekannten Naturkräften kaum noch zu erklärende Zeugnisse für die Sehergabe des Angeklagten erbracht, dass dieser nicht als Gaukler (= betrügerischer Hellseher) bezeichnet werden kann.[...]
Alois war nicht zu erklären, und Betrug wurde ausgeschlossen der Richter und die Anwesenden waren verblüfft und tief beeindruckt von dem Mann. Bei Wikipedia wird daraus ein ordinäres „im Zweifel für den Angeklagten.“ Man habe ihm die Schuld halt nicht nachweisen können und musste ihn deshalb laufen lassen. Das ist Lüge Nummer 1. Und dann wird der Eindruck erweckt, seine Vorverurteilungen wegen Betruges wären wegen Hellseherei gewesen, das ist Lüge Nummer 2.
»Irlmaier wurde also, dies dokumentiert heute noch das Originalprotokoll aus dem Prozess, mit Brief und Siegel des bayrischen Staates freigesprochen und der Richter bemerkte sinngemäß für die Akten, die sich immer noch im Staatsarchiv in München befinden, dass Irlmaier über Fähigkeiten verfüge, die nicht zu erklären wären.« Odenwald Aktuell, September 2022
Der Ansturm wurde so groß, dass Irlmaier die Besucher in einer kleinen, eigens eingerichteten Barracke empfangen musste. Hier wurde er an manchen Tagen von 6 Uhr morgens bis um 1 Uhr in der Nacht mit Fragen bedrängt. Neben der körperlichen Belastung, solange in einem engen Raum Rede und Antwort stehen zu müssen, war da auch noch die seelische Belastung für den mitleidigen Mann. Aber auch mental war es fordernd, das Sehen kostete ihn Kraft und Konzentration. Bis zu 20 Stunden am Stück musste er verängstigten und oftmals sehr verzweifelten Menschen teils sehr schreckliche Dinge mitteilen, was Irlmaier psychisch sehr belastete.
»Von weither waren Leute gekommen und hatten vor dem verkommenen Häuschen in der Reichenhaller Straße über die dunkle Stiege hinauf Schlange gestanden. Manchmal waren es bis zu sechzig Menschen, die auf Antwort warteten. Wenn sie im Ort keine Aufnahme mehr fanden, schliefen sie auf dem Bahnhof im Freien. Seit dem Prozeß ist der Alois für die Kundschaft verloren. »Der Vater ist verreist«, schwindelt seine 18-jährige Tochter. »Sie brauchen ihm auch nicht zu schreiben, er antwortet net!«“ Alois Irlmaier könnte ein reicher Mann sein, wenn er etwas angenommen hätte. Er hat es stets nur um Gotteslohn getan. »Weil´s so sein muß!«, behauptet er. »Aber ich sage nichts mehr!«“ DER SPIEGEL 39/1948
Er hat zu viel Schreckliches gesehen, traurige Schicksale von Menschen und deren Angehörigen, denen er die Wahrheit oft nicht zumuten wollte. Gefallene und Verstümmelte, Mordfälle... An einer Stelle hat er auf ein Foto eines Vermissten reagiert: „Tu das Bild weg, der arme Mensch!“ Irlmaier war ausgebrannt zum Schluss und hat sich auf den Tod gefreut. Das geht vielen so, die Gott lieb hat übrigens.
»Die über den Seher von Freilassing bekannt gewordenen Zeugnisse scheinen zu beweisen. Daß Alois Irlmeier sich der schweren moralischen Verantwortung, die ihm aus seiner Gabe, erwächst, wohl bewußt ist. Er macht aus dem Hellsehen kein und läßt, was vielleicht noch wichtiger ist, mit sich keinen „Betrieb" machen. Er, der seine „Gesichte“ bestimmt zu viel Geld machen könnte, hat es bisher immer abgelehnt daran zu verdienen. Ganz gleich, ob es nun ein amerikanischer Ölmagnat, oder Schwester des Generals Clay oder einer der vielen in- und ausländischen Besucher war, die Irlmeier um Rat und Auskunft baten, sie alle waren gleich vor ihm und er tat es um „Gottes Lohn". « Landshuter Zeitung, 1950, S.5
Irlmaier ist bestens durch zeitgenössische Zeitungsberichte und zahlreiche Menschen, die ihn kannten, dokumentiert. Sie können noch heute unglaubliche Anekdoten über ihn erzählen und tun
es auch. Wie hier in der Doku "Unbekanntes Land" des Bayrischen Rundfunks. Hier kommen einige jener Menschen, die Irlmaier erleben durften, vor der Kamera zu Wort. Aus der
Beschreibung:
„Unscheinbar, still und bescheiden und tief im bäuerlichen Milieu verwurzelt, prophezeite der 1894 geborene Irlmaier unzählige persönliche Schicksale und zukünftige Ereignisse, die seine Mitmenschen mit großer Verwunderung wahrnahmen. Fast alles, was er sagte, trat genau so ein. Der Film unternimmt eine Reise zurück, spürt Irlmaiers Leben und den Geschehnissen nach und lässt Menschen zu Wort kommen, die Irlmaier in ihren jungen Jahren noch begegneten und in der Rückschau Zeugnis geben können von Irlmaiers außergewöhnlicher Begabung.“ Aus ganz Deutschland und Österreich, nach Zeitungsberichten sogar aus den USA sollen in der Nachkriegszeit hunderte von Menschen in die Freilassinger Baracke des bescheidenen Bauernsohns gepilgert sein. Von ihm ließen sie sich in die Zukunft schauen, über Erbschaftsprobleme aufklären oder Auskunft über Kriegsvermisste geben. Tausende von Briefen aus der ganzen Welt erreichten den einfachen Mann mit der Sehergabe, der sich schließlich in einem Holzhaus im Wald vor dem Ansturm verstecken musste. [...]«
Auf das Fernsehteam hinterließen die Dreharbeiten einen bleibenden Eindruck:
„Wir haben inzwischen etwa 25 Zeitzeugen befragt und mit neun Leuten gedreht. Bei manchen Geschichten haben wir eine Gänsehaut bekommen, so verblüffend und unheimlich waren die Erlebnisse mit Irlmaier“ Film-Redakteur Patrick Lange, über den Dreh
Hier ist der Trailer zum Film:
ACHTUNG! In der Doku wird behauptet, er habe für 1950 den Dritten Weltkrieg vorhergesagt, dies sei nicht eingetreten, und er habe sich daraufhin aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. In anderen Publikationen wird behauptet, Irlmaier hätte seinen Fehler unumwunden zugegeben und das Dogma der Heiligen Jungfrau habe den Krieg abgewendet. Das ist aber falsch. Sein Verleger hat seine Worte verdreht und so den Kriegsausbruch auf das Jahr 1950 verlegt, um die Auflage zu erhöhen. Bitte hier bei 1:02:50 schauen, da geht es um diese dubiose Aktion: Alois Irlmaier, Ich seh´s ganz deutlich Teil 1. Irlmaier hat niemals Jahresangaben über den Kriegsausbruch getätigt. Man findet die "Unsichtbares Land" Doku in voller Länge auf den gängigen Videoportalen als Reupload.
Inhalt: Es geht um eine Zeitzeugin, die Irlmaiers Fähigkeiten nicht glauben wollte. Man konnte ihm während des Kriegs das Foto eines Vermissten bringen, und er gab dann Auskunft über das Schicksal der Person auf dem Bild. Sehr oft ging es natürlich darum, ob die Person aus dem Krieg heimkommen würde. Da die Frau keine Vermissten hatte, nahm sie Fotos von bereits Verstorbenen und legte sie Irlmaier vor, um ihn zu testen:
„Ich wollte den bloß einmal sehen, und geglaubt hab ich das sowieso nicht. Ich habe gedacht, das ist ein Scharlatan. Das gibt es doch gar nicht, dass jemand etwas voraussagen kann. Die Leute haben das gesagt, aber geglaubt habe ich das nicht. Nun hatte ich niemanden, der gerade verschollen war. Da habe ich ihm Bilder gezeigt, da wo ich gewusst habe, dass sie schon gestorben sind.“
Irlmaier betrachtete die Fotos und sah, dass beide Soldaten bereits tot sind. Sogar, dass einer der Männer in einem Kornfeld liege. Aber was die Frau noch mehr verblüffte, war Irlmaiers Nachsatz: „Aber das weißt du ja schon.“
Wie konnte Irlmaier wissen, dass die Männer auf den Fotos tot sind, und dass die Frau das ebenfalls bereits wusste? Irlmaier hat seine Fähigkeiten tausende Male im Laufe seines Lebens unter Beweis gestellt. Der Mann war unerklärlich – zumindest für Menschen, die nicht an Gott glauben (wollen).
Inhalt: Dieser Frau sagte er korrekt voraus:
➔ Ihr Bruder Thomas komme schon bald wieder zurück aus dem Krieg.
➔ Ihre derzeitige Beziehung mit dem Musiker würde nicht halten, sie würde stattdessen einen Bauern heiraten
➔ ihr Haus würde an einem Bahnübergang liegen
➔ und sie würde 6 Kinder mit dem Bauern bekommen.
Die Frau lachte, weil sie erstens gar keine Kinder haben wollte und zweitens sehr glücklich mit dem Musiker war. Aber es kam genau so, wie Irlmaier es ihr prophezeit hat.
INHALT: „Ich habe den Irlmaier gefragt, wie viele Kinder wir bekommen werden. Irlmaier sagte: 4 Kinder. Da habe ich gesagt, ich möchte aber nur 2! Irlmaier antwortete, dass er 4 Kinder sieht und dass er nichts anderes sagen kann. Aber wir möchten nur 2 Kinder, 4 Kinder sind zu viel! Irlmaier sagte aber, dass er nicht helfen kann, weil er 4 Kinder sieht. Und als ich nach München hereinkam, hab ich Irlmaier gefragt, dass ich eine Wohnung brauche. Irlmaier sagte, dass ich keine Wohnung bekomme, sondern mir ein Haus kaufe. „Wie soll ich ein Haus kaufen? Ich habe kein Geld!“ Irlmaier sagte: „Das geht ganz automatisch“. „In München ein Haus kaufen, das ist viel zu teuer!“ Irlmaier sagte: „In München nicht, aber an der Isar entlang zwischen München und Bad Tölz, ca. 3o km weg von München.“ Ja, dann hab ich im Januar 1958 ein Haus bekommen. Jetzt ist das eingetroffen! Dann hatte Irlmaier doch recht! Das kann ich nicht beschreiben, weil ich war, immer wieder ungläubig... Und was Irlmaier mir sagte, das war 100%. Wenn ich so zurückschaue und mein Leben verfolge, es ist alles so gekommen, wie Irlmaier es sagte. Und dass 2 Kinder von mir gestorben sind, das hat Irlmaier nicht gesagt, das begreife ich, weil, das hat Irlmaier nicht gerne gesagt. Es ist unheimlich, das kann man nicht begreifen, wie Irlmaier war. Er war ein ganz einfacher Mann. Er hat kein Geschäft daraus gemacht, er hat nichts angenommen. Wenn ich bei Irlmaier war, er hat kein Geld angenommen, nichts. Irlmaier sagte: „Wenn ich dir helfen kann, dann tu ich es.“
An dieser Stelle verweise ich auf weitere Möglichkeiten, sich online und kostenlos über Irlmaier zu informieren. Leider schwimmen aktuell viele auf der "Irlmaier-Welle" und versuchen mit K.I. generiertem und reißerischem Ramsch auf YouTube und andernorts Kasse zu machen. Die folgenden Webseiten halte ich für seriös, und man kann dort gerne weiter lesen.
Eine tolle Seite, die zahlreiche seiner Prophezeiungen gesammelt hat, ohne dabei aus allen Nähten zu platzen. Besonders komfortabel sind die nach Themen sortierten Prophezeiungen und Aussagen des Sehers:
3. Weltkrieg | Amerika | Bayern | Berlin | Donau | Dreitägige Finsternis | Flüchtlinge | Frankreich | Glaube | Italien | Klima | Nachkriegszeit | Natur | Prag | Revolution | Rhein | Russland | Saurüssel | Sichere Gebiete | Tschechien | Vorzeichen | Österreich
Scans von zeitgenössischen Tageszeitungen
Hier findet man sehr viele Original-Scans zeitgenössischer Berichterstattung über den bayrischen Propheten. Die Scans sind leider nicht immer von guter Qualität, aber lesbar. Am Computer kann man die STRG-Taste gedrückt halten und mit dem Mausrad in das Bild hinein– und herauszoomen, manches ist doch sehr klein geschrieben.
Dort findet man im Original unter anderem diese Begebenheit um Irlmaier:
»Eine Rumänin war kürzlich bei ihm. Der Alois hat sich still versunken hingesetzt und ihr den Heimatort so genau beschrieben, daß die Frau halbverrückt davonlief. Einer Frau, die nach ihrem Mann in der Gefangenschaft forschte, sagte er: »Dein Mann ist schon in der Heimat, bleib morgen daheim, er kommt!« Er kam wirklich.« DER SPIEGEL 39/1948
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Als größtes deutschsprachiges Portal zum Thema Prophezeiungen sind natürlich auch auf www.Schauungen.de umfassende Zusammenstellungen und Berichte über den Freilassinger zu finden. Verlinkt sind in Auszügen auch Buchpassagen und noch weitere Zeitungsartikel über den Hellseher. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Das meiste über Irlmaier hat Dr. Konrad Adlmaier in seinem "Blick in die Zukunft" veröffentlicht, wo sehr viele Schauungen von und Begebenheiten um Irlmaier zusammengetragen wurden.
»[...] Im nachfolgenden aber wollen wir genau untersuchte Voraussagungen Irlmaiers bringen, von denen uns die schriftlichen Unterlagen zur Verfügung gestellt wurden. Ihre Zahl ist in den letzten Jahren so angestiegen, daß wir aus Raummangel nur die frappierendsten bringen können. Sie genügen, um viele Menschen von der Tatsache zu überzeugen, daß der Seher von der Saalach ein echter Hellseher ist, der sich sicher auch wie jeder Mensch irren kann, aber bestimmt kein Schwindler oder Gaukler ist, der Hilfesuchende betrügt. [...]«
"Blick in die Zukunft", Dr. Konrad Adlmaier Traunstein, den 21. Januar 1955
Irlmaiers Welt war eine bäuerliche und so kamen auch zahlreiche Landwirte zu ihm, etwa wann man die Wiese mähen sollte, oder auch wenn einem Bauern in der Nachkriegszeit etwas gestohlen wurde, wie in diesem Fall:
[...] So sei er als junger Mann von einem Bauern, dem jemand eine halbe Sau gestohlen hatte, darum gebeten worden, ihn mit seinem Motorrad nach Freilassing zu fahren, erzählt Reinhard Loy. Dort lebe ein Hellseher, habe der Bauer gesagt, der sicher bei der Suche helfen könne. Loy sei skeptisch gewesen, erinnert er sich, fuhr ihn aber doch zum gewünschten Ziel. Dort angekommen habe der Bauer Irlmaier nach der verschwundenen Sauhälfte gefragt. Plötzlich habe sich der strenge Blick des Hellsehers verändert, seine wasserblauen Augen hätten sich gesenkt und sein Gesichtsausdruck sei angestrengt gewesen. Dann folgte die Antwort: Wenn sie heim kämen, lehne da einer am Türstock, barfuß, mit weißem Hemd und kurzer Lederhose und er werde fragen, wo die beiden denn schon her kämen so früh am Tag. Und tatsächlich, beteuert Loy, hätten sie den Mann getroffen und der habe auch noch die schicksalhafte Frage gestellt. Sie hätten die halbe Sau bei der Freundin des Diebes gefunden, die gerade damit beschäftigt war, das Fleisch in der Küche einzusalzen. „Irlmaier hätte reich werden können, wenn er für seine Vorhersagen Geld verlangt hätte, aber er lehnte immer ab“, sagt Loy. Süddeutsche Zeitung
Irlmaier wurde landesweit bekannt, sogar bis in die USA. Wenn auch mehr Menschen gläubig waren zu jener Zeit als heute, gab es aber natürlich auch im Deutschland der Nachkriegszeit Zweifler:
Merkur-Reporter Herbert Frank reiste damals selbst nach Freilassing, um sich von den Seher-Fähigkeiten Irmaiers zu überzeugen. Und erlebte Verblüffendes:
"Irlmaier bohrte seinen Blick in mich, lehnte sich zurück, legte die Stirn in Falten, schloss fast ganz die Augen, starrte vor sich hin und begann: 'Ich sehe...' Und dann folgten Schilderungen aus meinem Lebensweg, einzelne Erlebnisse, Charakterzüge, Angaben über mir nahestehende Leute... Eine Blutwelle schoss mir in den Kopf, der Herzschlag setzte aus, ich glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Er sprach, wie wenn ich selbst meine ureigensten Geheimnisse auspacken würde. Triumphierend rief er aus: 'Gell das stimmt!' Ich war keines Wortes mehr mächtig." Münchner Merkur Zeitung, 1949
Esoteriker versuchen ja den Freilassinger gerne aus dem religiösen Kontext zu ziehen, und dass die Zukunft etwas Kosmisches, Natürliches sei, und dass sie losgelöst sei von Gott. Das ist sie nicht, so hängen Irlmaiers Prophezeiungen eng mit dem christlichen Glauben zusammen. Viele Zeitgenossen besuchten Irlmaier vor allem auch in Angelegenheiten, bei denen es um das Jenseits ging. Und er wusste auch die individuelle Sterbestunde von Menschen, denen er begegnete, wie die nächste Anekdote zeigt:
»Vor kurzem war der Hellseher Alois Irlmaier in Hammerau, einem kleinen Ort in der Nähe Freilassings, zu einer Feier eingeladen. Am Abend, die Tischrunde zechte fröhlich, hob ein pensionierter Oberst, den Irlmaier schon einige Zeit angestarrt hatte, leicht irritiert sein Glas und meinte gönnerhaft: 'Na denn, Irlmaier, sollen wir auch auf Ihr Wohl trinken!' Irlmaier wandte kein Auge von ihm und erwiderte eisig: 'In drei Tagen lebst du nicht mehr!' Die Gesellschaft, die Irlmaier kannte, verstummte bestürzt, nur der Oberst lachte schallend auf. 'Was, wo ich noch im besten Mannesalter stehe, Machen Sie nur keine faulen Witze!' und amüsierte sich weiter. Drei Tage später, nachmittags um fünf Uhr, verschied er an einem Schlaganfall.« Münchner Merkur, 1949
»Als sich das Gerede um die 'hellseherischen Eigenschaften des Brunnenmachers von Freilassing immer weiter verbreitete, kamen auch Leute aus den Vereinigten Staaten zu Irlmaier, um sich Auskunft zu holen. Vielleicht waren es Gefühle des Heimwehs nach den so weit entfernten Angehörigen, jedenfalls kamen besonders viel farbige Soldaten, um den Hellseher zu besuchen. Einmal kam ein Amerikaner nach Freilassing. Irlmaier beschrieb nun dem Fragenden sein Haus bis in die kleinsten Einzelheiten. Leider sah er in dem Heim des Amerikaners dessen Frau auf dem Totenbett und sagte es auch dem erschütterten Gast. Aber er sagte ihm noch etwas: „In deinem Haus sitzt einer drinnen, der will Dich um Hab und Gut bringen. Er sinniert Tag und Nacht darauf, wie er in den Besitz des Hauses kommen kann. Fahr so bald wie möglich heim, sonst ist es zu spät." Der Amerikaner erhielt kurze Zeit darauf die Nachricht, daß seine Frau wirklich gestorben war. Sein Schwager, der Bruder der Frau, hatte Schritte eingeleitet, um den Gatten der Verschiedenen als unzurechnungsfähig erklären zu lassen, damit eine Erbschaft abgebogen werden konnte. Nach Regelung der ganzen Angelegenheit (der Amerikaner war sofort nach den Vereinigten Staaten abgereist) erhielt Irlmaier ein Dankschreiben, welches die Voraussagung vollinhaltlich bestätigte. Zeit und Raum scheinen also beim Hellsehen keine Rolle zu spielen, denn Name und Wohnort des Betreffenden liegen vor.« "Blick in die Zukunft", 2. Auflage, 1955
»In Freilassing erzählt man über den Irlmaier noch andere Dinge. So von dem Bauern, dem man ein Roß gestohlen hatte und der nun zum Irlmaier kam und ihm sein Leid klagte. „Ja, mein Lieber, da hast höchste Zeit“, sagte ihm der Hellseher. Der Roßmetzger wetzt schon sein Messer und will den Gaul abstechen. Jetzt lauf, was du kannst, damit du noch recht kommst!“ Tatsächlich war das gestohlene Pferd beim Roßmetzger und sollte eben geschlachtet werden, als der Bauer eintrat. Hocherfreut zog der Bestohlene mit seinem Gaul wieder heimwärts.« Blick in die Zukunft, 2. Auflage, 1955
»Es ist keine Seltenheit, daß der Hellseher von Freilassing der Polizei in verzwickten Fällen zu Hilfe kommt [...] Ein anderer, sehr bezeichnender Fall passierte schon vor längerer Zeit, als in Stuttgart eine Frau ermordet aufgefunden worden war. Da ihr Mann nicht eben eine glückliche Ehe geführt hatte, entstand der Verdacht, daß er die Gattin ermordet habe. Die Untersuchung setzte mit aller Schärfe ein, trotzdem der Mann in höchster Erregung seine Unschuld beteuerte. Eine Vernehmung folgte der anderen und trieb den Verdächtigen an den Rand der Verzweiflung. Schließlich machte er dem Untersuchungsrichter den Vorschlag, man möge doch den Hellseher Irlmaier von Freilassing beiziehen, dann werde sich seine Unschuld schon heraussteilen. Die Kriminalpolizei ging auf den Wunsch des geplagten Mannes ein und so fuhren eines Tages zwei Beamte mit dem Manne nach Freilassing zu dem Hellseher. Ein Freilassinger Polizist und die zwei Stuttgarter gingen zu Irlmaier hinein, der Verdächtige mußte heraußen warten. Dann wurde dem Brunnenmacher das Bild des Ehepaares vorgelegt, mit der Frage, ob der Mann seine Frau umgebracht habe. Sofort sagte Irlmaier: „Na, na, der hat sie nicht umgebracht, das war ein anderer, zeigt mir das andere Bild her, das ihr noch dabei habt!“ Tatsächlich hatte der eine Kriminalbeamte noch ein zweites Bild in seiner Mappe, eine Fotografie des Leichenzuges, als die Ermordete unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zu Grabe getragen wurde. Plötzlich deutete Irlmaier auf einen Mann im Leichenzug und sagte: „Der da ist es gewesen, der hat sie umgebracht. Er hat ihren Schmuck gestohlen, einen Ring und einen Fotoapparat, aber den hätte ihr schon rausbringen können, ihr habt ja ein Schreiben daheim, da stehts drauf. Der hat einer andern Frau was geschenkt von dem gestohlenen Zeug, zu dem geht hin, da erwischt ihr den Richtigen.“ Als die Beamten wieder nach Stuttgart kamen, berichteten sie dem Untersuchungsrichter, was Irlmaier gesagt hatte. Bei genauer Durchsicht der Akten fand sich ein Brief ohne Unterschrift vor, in dem eine Frau verdächtigt wurde wegen des Besitzes eines wertvollen Ringes. Es stellte sich heraus, daß dieser Ring Eigentum der Ermordeten gewesen war, der richtige Mörder hatte ihn seiner Dulcinea (Angebeteten) verehrt. Er wurde verhaftet und gestand sein Verbrechen. Und das Merkwürdigste, er hatte die Frechheit, am Leichenzug seines Opfers teilzunehmen und war auf dem Bild als der Vorletzte genau zu erkennen, eben an dem Platz, wo Irlmaier hingedeutet hatte. So wurde ein Verbrechen gesühnt, bei dem beinahe ein Unschuldiger verurteilt worden wäre.« Blick in die Zukunft, 2. Auflage, 1955
Der Mann mit der Silberplatte
Eines Tages fuhr ein Auto beim Irlmaier vor mit drei Polizeileuten. Der Lois empfing sie mit den nicht gerade höflichen Worten: „Was wollts denn ihr bei mir mit eurem gestohlenen Wagen?“ Das Auto war tatsächlich zu Unrecht enteignet worden, was die Polizisten gar nicht gewußt hatten. Aber nicht darum handelte es sich bei dem Besuch. Es war ein Mord geschehen, das wußte man, aber die Leiche war verschwunden. Irlmaier beschrieb den Detektiven genau den Platz, wo der Ermordete vergraben war, und zwar mit den Worten: „Da und da liegt der mit der silbernen Platte im Bauch, da findet ihr ihn.“ Tatsächlich wurde die Leiche gefunden. Bei der Sezierung stellte sich heraus, daß der Umgebrachte unter dem Bauchfell eine silberne Platte trug, was vorher niemand gewußt hatte. Der Mord konnte restlos aufgeklärt werden.
Über den Charakter Irlmaiers:
[...] Und wer glaubt, sein Rang oder Stand mache ihn zu einer bevorzugten Person, der kommt beim Irlmaier an die falsche Adresse. Zuvörderst redet er jeden Menschen mit du an, dann kennt er keinen Unterschied, ob reich oder arm, ob hoch oder nieder. Die Schwester des Generals Clay ließ er genau so vor seiner Hüttentür warten wie irgendeine arme Bauersfrau, die um ihren vermißten Sohn anfragen will. Die Hunderte von Amerikanern, die ihn besuchten, mußten einen Dolmetscher mitnehmen, denn der Alois kann nur chiemgauerisch reden, aber nicht Englisch. Und doch erzählte der Irlmaier den meist farbigen Soldaten haargenau, wie es bei ihnen zu Hause stehe, ob alles gesund sei und was sich sonst noch wissen wollten. Ein reicher Amerikaner kam sogar mit dem Flugzeug herüber, um sich Rat und Auskunft wegen einer Ölquelle zu holen. Daß natürlich verlockende Angebote nicht fehlten für den einfachen Brunnenmacher, versteht sich von selbst. Aber all diese Angebote hat Irlmaier glatt abgeleimt. „Ich bleibe in meiner Heimat, ich kann mit meiner Brunnengraberei so viel verdienen, als ich brauch, mehr will ich nicht“, das ist sein endgültiger Spruch und dabei bleibt er. Seine Sehergabe macht ihn nicht glücklich. „Wie oft habe ich erbarmen mit den Menschen, wenn ich sehe wie sie leiden müssen, und kann es doch nicht ändern.“
Ich mag ihn sehr und höre ihm in Interviews gerne zu. Der Mann ist extrem intelligent und er kann sich unheimlich gut in Personen und Situationen hineinversetzen, gibt wertvolle Tipps und zieht tolle Rückschlüsse. Ohne ihn gäbe es diese Seite nicht. Er ist ein akribischer Forscher, zieht Fälschungen in Betracht, analysiert Handschriften und schaut, ob sie zur angegebenen Zeit passen, er geht in die Archive, durchforstet Gerichtsakten, legt Datenbanken an... Ein seriöser und kompetenter Forscher. Und mit dieser Doku fing 2015 alles an:
Ich hatte vor diesem Film mit Prophetie oder Hellseheri gar nichts am Hut. Wenn du sie noch nicht geschaut hast, hole es jetzt nach. Allerdings werden Rosenkränze nicht erwähnt, das Kreuz am
Himmel, dass alle Seher der Finsternis (fast) ausnahmslos katholisch waren und die gesamte biblische Einordnung wird komplett außen vor gelassen. Aber wie gesagt, dafür ist diese Seite ja da,
schaue dir den Film unbedingt an. Er ist toll gemacht, mit einer fantastischen Sprecherin. Absolut sehenswert! Leider erstickt YouTube mittlerweile an unseriösen, reißerischen Videos über
Ilrmaier, die Klicks generieren wollen.
Ich kann an der Stelle ohne seine Erlaubnis kein Foto von Stephan Berndt einbinden, aber unten sind Interviews mit ihm. Er hat uns alle gerettet durch seine Arbeit. Folgende Bücher kann ich sehr empfehlen.
Ein Klick auf die Bilder bringt einen zu Amazon. Ich empfehle sie digital zu kaufen, kann man besser lesen und nach Stichpunkten durchsuchen. Man findet sie auch gebraucht auf Medimops, oder der
Kopp-Verlag hat sie auch. Aber man gerne die Amazon Rezensionen einmal durchlesen. Stephan Berndt ist kritisch und seriös und seine Literatur über den
Freilassinger Seher findet reißenden Absatz:
»Der Berchtesgadener Stephan Berndt forscht seit drei Jahrzehnten über den gebürtigen Siegsdorfer (Landkreis Traunstein) Hellseher Alois Irlmaier, der mit seinen Vorhersagen Bekanntheit erlangt hat.
... Berndts Buch "Alois Irlmaier: Ein Mann sagt, was er sieht" rangiert seit dem Überfall auf die Ukraine beim größten Buchhändler der Welt Amazon in mehreren Kategorien auf Platz eins. Berndt sagt: "Irlmaier ohne Dritter Weltkrieg ist wie Paris ohne Eiffelturm." Allerdings solle es dabei zu keinem Atomkrieg kommen, und der Krieg soll auch nur etwa drei Monate dauern. Russland soll den Krieg verlieren. Glaubt man Irlmaier weiter, folge dann in Russland eine Revolution, die die alte Herrschaftsschicht hinwegfegt.« pnp.de
Das gilt auch für andere Buchhändler:
Stephan Berndt und die Rolle Russlands
Herr Berndt sieht im Westen den Aggressor. So habe ich auch sehr lange gedacht. Ich habe den Satz „dann überfallen die Russen über Nacht den Westen“ lange nicht verstehen können. Die meisten, die sich alternativ informieren, denken so. Bis ich von der sowjetischen Langzeitstrategie erfuhr. Russland umzingelt mit pro-russischen Satellitenstaaten den Westen: Südamerika, Asien, Afrika... Ganze Kontinente fallen unter den Einfluss des neuen Ostblocks, und wir sind es, die in Wahrheit umzingelt werden. Wenn also Mönche und Propheten von „Kommunisten“ oder der „Roten Armee“ sprechen, die in Deutschland einfällt, dann täuschen die sich nicht, die meinen wirklich das, was sie sagen: Kommunisten (!). Es ist keine Fehldeutung des jeweiligen Sehers, es ist die Rote Armee, die wiederauferstehen wird. Russland hat den Westen unterwandert und vergiftet. Seine Irrtümer (Sozialismus, Marxismus, Kommunismus) haben sich – wie in Fatima 1917 angedroht – auf der ganzen Welt verbreitet. Russlands Angriff ist keine Verzweiflungstat; sie ist ein kaltblütiger, kalkulierter und lange vorbereiteter Angriffskrieg, nach Jahrzehnten hybrider Kriegsführung.
Auch die Russland-Expertin Frau Krone-Schmalz musste sich 2022 eingestehen: „Ich habe mich geirrt.“ Vermutlich würde auch ein Peter Scholl-Latour
(„Russland im Zangengriff“) seine Meinung wohl revidieren, wäre er noch am Leben. Es ist leider so, dass sowohl die westlichen als auch die östlichen
Eliten nicht für die Interessen der jeweiligen Menschen, arbeiten und dass auch Russland kein Unschuldslamm ist. Was den Westen nicht besser macht. Es gibt bedauerlicherweise nur schlechte Könige
auf der Welt. Ich war, wie gesagt, selbst lange „Putinversteher.“
Berndt und die Religion
Die Idee eines Gottes, der seine Geschöpfe aber auch straft, gefällt ihm nicht. Das geht ja vielen so. Ein Nutzer auf Gloria.tv bringt es folgendermaßen auf den Punkt:
„Meiner Meinung nach ist
er dem protestantischen Glauben seiner norddeutschen Heimat treu geblieben. Er schreibt oder spricht von seiner „Luther-Bibel“... Man muss aber dennoch Berndt als Prophezeiungsforscher würdigen.
Er beachtet alles, beurteilt auch jeweils die Glaubwürdigkeit, macht Statistiken und schafft so eine Zusammenschau, die uns ein Zukunftsbild ermöglicht.“
Berndt hat Irlmaier einer breiten Masse wieder in Erinnerung gerufen, wenn auch die religiöse Dimension etwas zu kurz kommt. Ich würde nur Prophezeiungen katholischer Seher vertrauen. Prophezeiungen von Wahrsagern schließe ich für mich persönlich aus, weil sie dämonisch besetzt sind. Ohne dieses Wissen kommt man zu dem Schluss, dass Schauungen nichts mit Gott zu tun haben müssen. So kann das prophezeite Unheil dann auch nicht abgewendet oder gemildert werden, weil der Aufruf zum Gebet fehlt. Allein die Kenntnis über den Krieg, seine Vorzeichen und die 3-tägige Finsternis wird hunderttausende, oder noch mehr retten. Wie auch immer, „Irlmaier warnt vorm Dritten Weltkrieg“ erreicht viel mehr Leute – und wird auch eher akzeptiert – als „Irlmaier sah Christi Wiederkunft“. Und so sehe ich das auch beim lieben Stephan Berndt:
Durch ihn kommt Gott quasi durch die Hintertür und erreichte viele Menschen. Einen Platz im Himmel hat Herr Berndt sich so oder so verdient, denn er hat so viele Leben gerettet. Im Himmel wartet sicher eine tolle Überraschung 🎁
Herzlichen Glückwunsch,
und vielen Dank für Ihr (Über-) Lebenswerk, Herr Berndt!
Interviews mit Stephan Berndt aus dem Jahr 2016.
Videobeschreibung: „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen“, sagte einmal der ehemalige deutsche Bundeskanzler Helmut Schmidt, und es ist ein Treppenwitz der Geschichte, dass ausgerechnet führende Politiker zu den treuesten Kunden von Hellsehern zählen. Ein solcher gefragter Hellseher war der Bayer Alois Irlmaier. Vor seinem Haus bildeten sich lange Schlangen von Hilfesuchenden. Während des 2. Weltkriegs warnte er seine Nachbarn vor bevorstehenden Bombeneinschlägen. Und ein Gerichtsprozess wegen angeblichen Betrugs endete für ihn mit einem Freispruch. Wer war dieser Mann, und woher kamen seine Fähigkeiten? Stephan Berndt stellt ihn vor."
Weitere Links von Stephan Berndts Website:
Bad Reichenhall / Bombardement am 25. April 1945
Nahost, Unruhen im Raum Mü., Adenauer, US-General bei Irlmaier
Smartphones, Euro-Krise, "arabischer Frühling", etc
Es gibt einen reichen Fundus an zeitgenössischer Berichterstattung über Irlmaier. Aber auch heute wird er wieder bekannt.
[...] Auf dem Totenbett soll er gesagt haben: „Ich bin froh, dass der Herrgott mich sterben lässt. Jetzt brauche ich das, was ich voraussehe, nicht mehr erleben.“ Doch Irlmaier half mit seinem Talent vor allem den kleinen Leuten und war einfacher Brunnenbauer.
Der Januar ist einmal so warm, dass die Mücken tanzen. Es kann sein, dass wir schon in eine Zeit hineinkommen, in der bei uns überhaupt kein richtiger Winter mehr ist.“ Kaum zu glauben, aber dies sah Alois Irlmaier zu einer Zeit voraus, als vom Klimawandel noch niemand etwas ahnte. Am 8. Juni 1894 wurde Alois geboren. Eine seltene Gabe war ihm in die Wiege gelegt worden: Er konnte Wasser finden. Schon als kleiner Bub reagierte er auf Wasseradern. Je älter er wurde, umso stärker wurde diese Fähigkeit. Doch bald sah er noch viel mehr: Menschen, Gegenstände, Licht... Die Visionen sollen auf ein furchtbares Erlebnis im Ersten Weltkrieg zurückführen: Vier Tage lang war Irlmaier in einem Unterstand in Russland verschüttet, ohne Essen, ohne Trinken. Als ihn seine Kameraden bargen, war er ein Wrack. Und das Trauma hatte etwas Seltsames ausgelöst: „Es strömen Bilder auf mich ein“, sagte er. 1928 zog er mit seiner Frau Maria und den fünf Kindern nach Freilassing (Berchtesgadener Land), verdiente sein Geld als Brunnenbauer – und wurde immer mehr bekannt für seine Prophezeiungen, für die er niemals Geld nahm: „Es strömen Bilder auf mich ein.“
Im Zweiten Weltkrieg standen die Menschen bei ihm Schlange. Verzweifelt zeigten sie ihm Fotos von Söhnen und Ehemännern: Lebten sie noch? Sah Irlmaier den Vermissten nur schemenhaft, war er tot. Oft wandte er sich da ab: „Tu das weg, das Bild, ich kann es nicht mehr sehen! Der arme Mensch!“ Immer mehr Leute wandten sich an Irlmaier, er half sogar, Mordfälle aufzuklären. Einmal starb ein Mann, er wurde beerdigt, an einem natürlichem Tod gab es keinen Zweifel. Irlmaier aber forderte, die Leiche zu exhumieren. Grund: Er hatte die Vision von Tabletten im Darm des Toten und von einer schwarzhaarigen Frau, die schuld an dem Tod war. Die Leiche wurde wieder ausgegraben – tatsächlich fand man in ihr Spuren von Arsen. Die Geliebte hatte den Mann er mordet.
In einem weiteren Mordfall war die Leiche verschwunden. Irlmaier beschrieb den Ermittlern genau den Ort, wo sie vergraben lag: „Da liegt er mit der silbernen Platte im Bauch.“ Der Tote wurde gefunden – tatsächlich trug er im Bauch eine silberne Platte. Selbst General Clay, Chef der US-Besatzungszone in Deutschland, soll Rat bei Irlmaier gesucht haben – und sogar Konrad Adenauer! Der Freilassinger Wachtmeister soll davon ganz schockiert gewesen sein: „Womit müssen wir noch alles rechnen, wenn selbst der Kanzler den verrückten Hund besucht?“
Schier unglaublich aber ist die Tatsache, dass Irlmaiers seherische Fähigkeiten sogar vor Gericht bestätigt wurden! 1947 musste er sich vor dem Amtsgericht Laufen wegen „Gaukelei“ verantworten. Irlmaier sagte zum Richter: „Ihre Frau ist jetzt gerade daheim. Ein rotes Kleid hat sie an, und ein Herr ist bei ihr. Lassen sie nachschauen, ob es stimmt.“ Es stimmte! Wörtlich lautete dann auch das Urteil: „Die Vernehmung der Zeugen hat so verblüffende Zeugnisse über die Sehergabe des Angeklagten erbracht, dass dieser nicht als Gaukler bezeichnet werden kann.“ [...] TZ
Altkanzler Konrad Adenauer hat den Hellseher mehrfach in die Bühlerhöhe, einem Luxushotel im Schwarzwald, eingeladen. Worüber sie sprachen, ist aber nicht überliefert. „Na, das musst du verstehen, das darf ich nicht sagen“, soll Irlmaier auf die Nachfrage eines Bekannten gesagt haben.
Leider lässt sich das Video nicht einbetten, ich verlinke zur Website. Link
Immer wenn die Israeliten dabei waren, vom rechten Weg abzukommen, hat Gott seine Propheten und Heiligen gesandt, um sie aufzurütteln und auf den Weg des Heils zurückzuführen. Das ist schon im alten Bund – bevor Jesu kam – so gewesen und daran hat sich bis heute nichts geändert. Alois Irlmaier war ein solcher Prophet. Was Esoterik Jünger, die mit ihm hausieren gehen, leider gerne vergessen oder aktiv bekämpfen: Alois Irlmaier berief sich stets auf Gott.
Er war echter Prophet, doch bescheiden, wie er war, lehnte er diese Bezeichnung immer ab:
»Glauben tun es mir viele nicht, ich weiß es auch nicht, was der Herrgott tut, aber was ich sehe, das darf ich sagen, ohne daß ich ein Prophet sein will. Schließlich stehen wir alle in Gottes Hand. Aber wer an das Kreuz nicht glaubt, den wird es zermalmen.«
Immer wieder werfen Evangelische ein, Irlmaier sei ein falscher Prophet oder Irrlehrer gewesen (ohne zu belegen, worin die Irrlehre eigentlich bestehen soll). Und Hellseherei hätte überhaupt immer mit dem Teufel zu tun. Aber so einfach ist das nicht. Wahrsagerei ist in der Tat satanisch, das ist korrekt. Von Wahrsagern, Kartenlegern, Horoskopen, Pendeln etc., und überhaupt von allem, was nicht fest im christlichen (katholischen Glauben) fest verwurzelt ist, muss man die Finger lassen. Auch der Teufel darf korrekte Schauungen durch seine Dämonen geben, um Leute zu ködern und auf diese Weise in die Irre zu führen, indem er den Eindruck erweckt, dass es „auch ohne Gott geht“. Aber wahre Prophetie, wie die von Irlmaier, die ist von Gott. Protestanten und Evangelische beziehen sich gerne auf folgenden Vers des AT:
»Gegen einen, der sich an Totenbeschwörer und Wahrsager wendet und sich mit ihnen abgibt, richte ich mein Angesicht und merze ihn aus seinem Volk aus.« Lev 20,6
Nun, den Irlmaier besuchten rund 30.000 Menschen, da wurde keiner von diesem „Gott“ getötet. Aus bestimmten Gründen enthält die Bibel Widersprüche, so lesen wir in Thessalonicher aus dem NT:
»Verachtet Weissagungen nicht! Prüft aber alles und das Gute behaltet! Meidet das Böse in jeder Gestalt!« 1 Thess 5,20, Apostel Paulus
In einer anderen Übersetzung dieser Passage klingt das folgendermaßen:
»Lasst den Geist Gottes ungehindert wirken! Wenn jemand unter euch in Gottes Auftrag prophetisch redet, dann geht damit nicht geringschätzig um. Prüft jedoch alles und behaltet das Gute! Das Böse aber – ganz gleich in welcher Form – sollt ihr meiden.«
In Bezug auf die Wiederkunft steht ebenso geschrieben:
»Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen. Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es soll geschehen: Wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden.« Joel 3
Ich weiß, woher diese Widersprüche kommen, habe das aber noch nicht veröffentlicht. In jedem Fall war Irlmaier „sauber“, und die katholische Kirche ist bekannt dafür, Privatoffenbarungen nach Prüfung auch zu akzeptieren. Das unterscheidet sie von Protestanten, die Gott in ein Buch sperren. Auch wenn Irlmaier soweit ich weiß, niemals kirchlich überprüft wurde, so war er durch und durch katholisch:
»Wenn man gar über einen Hellseher schreibt, dann erhebt sich ein Geschrei von all denen, die nicht daran glauben oder nicht daran glauben wollen und können, weil sonst ihre ganze Weltanschauung ins Wanken kommt. Für sie ist alles, was sie nicht mit Händen greifen können, ein „aufgelegter Schwindel“, „Mumpitz“, „Geldmacherei“ und „Gimpelfang“ und was sonstige Liebenswürdigkeiten mehr sind. Es ist eine alte Geschichte, daß Menschen, deren Gott der Bauch ist oder ein voller Geldbeutel, sofort sauer reagieren, wenn jemand an ihr Inneres klopft, vor der Zukunft warnt oder gar von einem allwissenden Weltenlenker Zeugnis abzulegen wagt. Und doch beweist die ganze Menschheitsgeschichte, daß echte Prophezeiungen in allen Jahrhunderten vorkommen, daß Menschen in der Lage sind, etwas Zukünftiges in allen Einzelheiten zu „schauen ', geistig zu sehen, was war oder kommt. ... Über die Geisteskräfte eines Mensehen werden Materialisten immer lachen, weil sie an keinen Geist glauben, bis ihnen das Gegenteil oft schlagend bewiesen wird.« Dr. Konrad Adlmaier
Und das trifft den Kern heute mehr denn je. Wenn es um die 3- tägige Finsternis geht, sind Alois Irlmaier Gruppen auf Facebook und Internetforen schon famos. Die Finsternis sei der Eingriff eines „gutmütigen Kosmos.“ Auch gerne genommen: die „Mutter Erde“ (Gaia), die sich selber reinige von allem Bösen. Vor Sonnenplasma in der Wohnstube wird gewarnt. Vom Eisenhelm als wirksamem Schutz vor Gammastrahlen, die aufs Hirnwasser einwirkten und dadurch Halluzinationen verursachten, über Knetmasse für die Steckdosen als Schutz vor Kugelblitzen, wird alles zur Vorbereitung auf die Finsternis empfohlen.
Man bekommt man in sozialen Netzwerken wirklich alles geboten, um die 3-tägige Finsternis irgendwie zu erklären. Außer Jesus Christus, diese Idee klingt dann doch ein wenig zu absurd für diese Leute.
Irlmaier war Katholik, kein Esoteriker oder Okkultist. Er spricht von „Sittenverderbnis“ und einem „Glaubensabfall“. Wenn man das auch so sieht, dann muss man zwangsläufig auch seiner katholischen Weltsicht und den katholischen Moralvorstellungen zustimmen. Wir sind eben nicht „freier“, wir sind verdorbener geworden. Mit „Glaubensabfall“ ist der Niedergang der Religion gemeint und nichts anderes. Stephan Berndt zitiert auf Seite 225 in „Ein Mann sagt, was er sieht“ einen zeitgenössischen, römisch-katholischen Dekan:
»Als Irlmaier einmal in einem Gebirgsort einen Brunnen grub, wurde er von der Bäuerin zu einer Brotzeit eingeladen. Er schaute das Brot an; und sagte: „Eigentlich sollte ich nichts essen, es liegt bei euch kein Segen darauf. Da schau, da steht dein Vater unter der Tür und hebt bittend die Hände auf, und deine Mutter, die da droben im Eck-zimmer gestorben ist, die bittet zum Fenster herein, warum betet ihr denn gar nix für eure Leut?“ 'Die Bäuerin lief vor Schrecken fort, auch der Bauer verzog sich und ebenso die drei Buben, die eben vom Kirchengehen nicht viel wissen wollten. Das Merkwürdige dabei ist, daß der Hellseher auch Verstorbene sieht, die als „Schleiergestalten“ vor seinem geistigen Auge erscheinen. Einmal, als er mit einem Bekannten in der Kirche war, sagte er hernach, in den Stühlen seien viele Verstorbene gewesen, einige aber hätten dem Altar den Rücken zugekehrt, die seien wahrscheinlich verdammt oder im Fegefeuer.«
Blick in die Zukunft, 2. Auflage, 1955
Irlmaier war inniger Marienverehrer und lobte den Wallfahrtsort Altötting in Bayern, der von unserer Lieben Frau besonders geschützt werden würde im Krieg. Nun wird dauernd von Esoterikern eingewendet, er „sei halt katholisch gefärbt“ gewesen. Irlmaier spricht ausdrücklich von geweihten Kerzen, und das hat mit persönlicher Interpretation oder Erziehung rein gar nichts mehr zu tun. Geweihte Kerzen sind rein katholisch , Protestanten glauben nicht an so etwas wie Kerzenweihe. Das Problem ist nicht, dass Irlmaier „katholisch gefärbt“ gewesen war, sondern dass Esoteriker atheistisch oder esoterisch gefärbt sind. Stephan Berndt in „Ein Mann sagt, was er sieht“ auf Seite 24:
»Alois Irlmaier wird immer wieder als frommer Katholik beschrieben. - Wobei man sich fragen kann, ob hier der Begriff Frömmigkeit noch den Kern trifft, schließlich hatte der Seher konkrete
Erfahrungen:
„Ich bin dagstanden wie ein Holzklotz“, fährt Irlmaier fort, „aber seit der Zeit sehe ich bald dies, bald das. Bald sind es verstorbene Leute in so schleierigen Gewänder, bald ist der
Herrgott am Kreuz und lauter so heilige Sachen, ohne dass ich das gewollt habe.“ «- Münchner Merkur, 22./23. Oktober 1949, Seite 9
Auf Seite 29 zitiert Berndt Ferdinand Felber, einen Bekannten von Irlmaier:
»Wir fuhren zusammen zu einem Gutshof. Irlmaier wurde gebeten, dort Wasser zu suchen. Wir gingen in die große Stube. Dort waren schon mehrere Leute versammelt, um Alois kennen zu lernen. Ohne den Ort des Brunnens vorher anzusehen, sagte er spontan: „Aus dem 10 Meter tiefen Brunnenschacht müsst ihr nur den vielen Unrat beseitigen, dann habt ihr wieder Wasser genug.“ Übergangslos deutete er auf einen Anwesenden und sprach: „Du da hinten warst schon eingesperrt! Du hast zwar nur gewildert, aber sie haben dich dabei erwischt.“ Nach belanglosen Fragen einiger Frauen, sagte er unvermittelt: „Euer Bauer, der vor Jahren verunglückt ist, geht ständig um euer Haus herum. Auch jetzt sehe ich ihn am Fenster stehen. Geht ins Kapuzinerkloster nach Laufen, lasst ihm dort mehrere Messen lesen, dann findet er seine Ruhe.“ Die Anwesenden waren nicht wenig verdutzt und erschrocken, als sie das Gesagte hörten.«
Ebenfalls spricht er von Stimmen während der dreitägigen Finsternis, die ins Haus hineingelassen werden wollen und bei denen es sich nur um Dämonen handeln kann. All seine Prophezeiungen machen nur vor dem Hintergrund des katholischen Glaubens Sinn. Irlmaier war ein wahrer Prophet und Gott war mit ihm.
Alois Irlmaier über Schuld und Sühne
Mit Maria fing alles an
»Er erzählte, dass er im Jahre 1928 im Salzburgischen als Brunnenbauer tätig war und damals in die Wohnung seines Auftraggebers kam. Er war allein im Zimmer und betrachtete sich ein altes Muttergottesbild, das von 12 Heiligen umringt war. Und plötzlich geschah es! Er sah auf einmal diese gemalte Madonna lächeln, die Heiligen sich bewegen, und war darob zu Tode erschrocken. Er wähnte, krank geworden zu sein und hatte lange nicht von diesem Erlebnis gesprochen. Aber von dieser Stunde an verfolgten ihn die Bilder-Visionen. [...] Von Jahr zu Jahr wurden diese Visionen immer stärker und häufiger, und sie stellten sich unwillkürlich und willkürlich ein. Das heißt, dass er seinen Gesichten auch „befehlen“ kann.« Bayerische Landeszeitung,1949
Die Irlmaier-Madonna. Sie war früher im Besitz des Freilassinger Brunnenbauers. Auf dem Schild zu ihren Füßen steht geschrieben:
IHS
»Betet täglich den Rosenkranz
Worte der Muttergottes
bei all ihren Erscheinungen«
Er sah die Seelen Verstorbener, gab Aufschluss über ihr Schicksal im Jenseits, alles begann mit einer Marienerscheinung. Leute sollten beten und Messen für Verstorbene lesen lassen. Er sah unseren Herrgott selbst am Kreuz... , und es gibt auch ein Leben nach dem Tod. Irlmaier gab oft genug Auskunft über Verstorbene, und drängte darauf, für sie Messen lesen zu lassen. Irlmaier kann man nicht von der Religion trennen, wer das versucht, lügt sich in die eigene Tasche. Er sagte Menschen, ob ihre Verwandten noch leben oder nicht, und auch, wie es um sie bestellt ist im Jenseits. Hier das Schicksal einer Frau, die nicht ins Jenseits eintreten durfte, denn sie hatte ihr Kind abgetrieben. Irlmaier ist der rationale Beweis für Gott.
Fazit zur Persona Irlmaier
Bei Irlmaiers glaubwürdig dokumentierten Prophezeiungen sind Betrug und Zufall ausgeschlossen. Seine Schauungen konnten auch nicht aus seiner Gegenwart oder guter Menschenkenntnis heraus logisch hergeleitet werden.
Stephan Berndt beschreibt viele Begebenheiten, bei denen Irlmaier Verstorbene sah. Auf S. 30 in „Alois Irlmaier-Ein Mann sagt, was er sieht“ beschreibt er eine Szene, bei der Irlmaier einer Gruppe Leuten von ihrem verunglückten Bauern erzählt, der als Seele ums Haus laufe und keine Ruhe fände. Man solle ihm Messen lesen lassen, dann würde alles gut werden. Die Anwesenden waren sehr erschrocken und verblüfft, denn wie konnte er vom toten Bauern wissen und auch, dass er durch einen Unfall starb? Er sagte Menschen, ob ihre Verwandten noch leben oder nicht, und manchmal auch, wie es um sie bestellt ist im Jenseits. Hier sehen sie noch eine Frau, die nicht ins Jenseits eintreten durfte, sie hatte ihr Kind abgetrieben. Kurz:
»Es gibt ein Leben nach dem Tod,
und es gibt auch einen Gott!«